Bayerische Kita soll Essen aus dem österreichischen Graz bekommen
Weil es deutlich kostengünstiger ist, bekommt die Kita im bayerischen Mühldorf am Inn ihre Speisen aus dem 300-Kilometer-entfernten Graz, statt vom lokalen Bio-Gemeinschaftsverpfleger. Das berichtet der „Mühldorfer Anzeiger“. Ab Herbst sollen die Mahlzeiten aus der zweitgrößten Stadt Österreichs ins Oberbayerische geliefert werden, wie der Stadtrat gegenüber dem Bayerischen Rundfunk erklärt. Eine letzte Abstimmung im Mühldorfer Stadtrat steht noch aus. Die Chance für einen lokalen Anbieter stand bei der Ausschreibung bei 50:50. Den Zuschlag erhielt das Grazer Unternehmen, das tiefgekühlt anliefert. Hätten die Mühldorfer die Ausschreibung für sich gewonnen, müssten die Eltern pro Jahr und Kind 80 Euro mehr bezahlen. Der Vertrag soll über zwei Jahre laufen.
In Bayern gab es bereits 2016 einen heftigen Streit um die Vergabe an einen Caterer. Die Stadt Traunstein ließ ihre 40 Schulessen von einer Großküche aus Baden-Württemberg liefern. Auch in diesem Fall entschieden sich die Verantwortlichen gegen das etwas teurere Angebot eines lokalen Versorgers. Bevor der Auftrag neu vergeben wird, soll eine Beratungsfirma die Qualitätsstandards für das Schulessen eruieren, wie der Bayerische Rundfunk weiter berichtet. (BR.de / FL)