Zwei Prozent mehr Wein und Most als 2019
Im Jahr 2020 haben die deutschen Winzer 8,41 Millionen Hektoliter Wein einschließlich Most erzeugt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist damit die Wein- und Mosterzeugung um 187.500 Hektoliter oder 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Im Vergleich zum Sechsjahresmittel 2014 bis 2019 lag die Wein- und Mosterzeugung allerdings um 4,8 Prozent niedriger.
Trockene Sommer führen zur Ertragsminderung
Ein Grund für den mengenmäßig unterdurchschnittlichen Jahrgang ist, dass das Weinjahr 2020 das dritte Jahr in Folge mit einem sehr trockenen Sommer war. Die Niederschläge waren zudem sehr ungleich verteilt. 2018 konnten die geringeren Niederschläge noch dadurch kompensiert werden, dass die Reben nach dem außergewöhnlich kleinen Jahrgang 2017 im Folgejahr ausgeruht waren (sogenannte Alternanz) und noch ausreichend Bodenwasser verfügbar war. Zudem war der Fruchtansatz hoch und es gab keine Ertragsminderung durch Fäulnis.
Guter Jahrgang erwartet
Zwei Drittel (67 Prozent) der im Jahr 2020 erzeugten Weine waren Weißweine, ein Drittel (33 Prozent) Rotweine – einschließlich Roséwein und Rotling. Umgerechnet in 0,75-Liter-Flaschen ergibt die Wein- und Mosterzeugung des Jahres 2020 rund 1,1 Milliarden Flaschen.
Qualitativ lassen die überwiegend gesunden, physiologisch reifen Trauben einen guten Jahrgang erwarten: Von der gesamten Wein- und Mosterzeugung 2020 betrug der Anteil an Prädikatswein 32 Prozent (2,72 Millionen Hektoliter). Zudem wurden 5,36 Millionen Hektoliter Qualitätswein (64 Prozent) und nur 326.300 Hektoliter der Qualitätsstufen Wein oder Landwein (4 Prozent) erzeugt.
Ertrag nach Weinbaugebieten
In den zwei großen Weinanbaugebieten Rheinhessen (2,53 Millionen Hektoliter) und Pfalz (1,75 Millionen Hektoliter) wurde zusammen mehr als die Hälfte (51 Prozent) des gesamten deutschen Weins und Mosts erzeugt. Auf Platz drei folgte das Weinanbaugebiet Mosel mit 1,42 Millionen Hektoliter (17 Prozent), dessen Ergebnis maßgeblich auch durch dort ansässige große Handelskellereien geprägt ist, die auch Trauben von anderen Weinanbaugebieten in größeren Mengen aufnehmen und zu Wein verarbeiten. Auf den Plätzen vier und fünf lagen Baden mit 1,09 Millionen Hektoliter (13 Prozent) und Württemberg mit 744.200 Hektoliter (9 Prozent).
(Destatis/NZ)