Winzer starten optimistisch in die Hauptweinlese
Winzer freuen sich zum Hauptlesestart in vielen Weinregionen über die aktuelle und prognostizierte Witterung mit warmen Herbsttagen und kühlen Nächten, wie das Deutsche Weininstitut (DWI) jetzt mitgeteilt hat. Denn die fördert die Aromaausbildung in den Trauben. Die rasante Reifeentwicklung der letzten Wochen hat sich dadurch ebenfalls etwas verlangsamt und schreitet nun in einem moderateren Tempo fort, was die Weinlese etwas entspannter ablaufen lässt. Sehr positiv stimme die Erzeuger zudem der gute Gesundheitszustand der Trauben. Gepaart mit der vollen Traubenreife lässt der 2020er Jahrgang auf fruchtbetonte Weißweine und farbintensive Rotweine hoffen.
Auch wenn der Traubenbehang in den Weinbergen in diesem Jahr sehr zufriedenstellend ist, könnte die Ertragssituation nicht unterschiedlicher sein. Denn die Wasserversorgung der Reben ist derzeit extrem heterogen, weil die Niederschläge der letzten Monate regional und lokal äußerst ungleich verteilt waren. In jüngeren Anlagen und Weinbergen auf wenig Wasser speichernden Böden blieben die Trauben bei Wassermangel sehr klein.
In Franken, Saale-Unstrut und Sachsen haben zudem Spätfröste die zu erwartenden Erträge um bis zu 30 Prozent reduziert. Teilweise gab es auch Hagelschläge, die, zwar lokal begrenzt, bei den betroffenen Erzeugern dennoch für erhebliche Schäden gesorgt haben. Auch weit verbreitete Sonnenbrandschäden an den Trauben wirken sich ertragsmindernd aus.
Eine erste vorsichtige bundesweite Ertragsschätzung geht von einer Erntemenge aus, die sich mit rund neun Millionen Hektolitern in etwa auf dem Niveau des zehnjährigen Mittels bewegen wird. Eine genauere Prognose wird erst in einigen Wochen möglich sein, wenn die Lese weiter fortgeschritten ist.
(DWI/KP)