Weingott Bacchus verlässt den Götterhimmel
Der junge Jurastudent war im Sommer 2016 als römischer Weingott Bacchus eingesprungen, weil seinerzeit überraschenderweise keine Weinkönigin gefunden worden war. Bisweilen war daher von der ersten männlichen Weinkönigin die Rede. „Es waren zwei ganz tolle Jahre, die ich nicht mehr missen möchte. Aber ich habe einfach gedacht: Es reicht“, sagte Finke-Bieger zum bevorstehenden Abschied aus dem Götterhimmel. Nach mehr als 200 Terminen mit dem erhobenen Weinglas sei er überzeugt: „Ich kann es nicht besser als Frauen, aber genauso gut.“
Er freue sich darüber hinaus, dass er als Mann im Amt rege Diskussionen über Alternativen angestoßen habe. „In der Verbandsgemeinde Wörrstadt (Rheinhessen) ist im vergangenen Jahr auch ein Mann zum Weinkönig gewählt worden“, sagte Finke-Bieger, der demnächst sein erstes juristisches Staatsexamen ablegen will. Ganz weg sei der Bacchus aus dem 350-Einwohner-Ort Kesten aber nicht, wie er erläutert: „Die Leute im Dorf sprechen mich mittlerweile nur noch mit Bacchus an. Den Spitznamen werde ich nicht mehr los.“ (dpa/TH)