Weinberge erleiden erhebliche Schäden
Nach dem Frost der vergangenen Nächte sind in mehreren Weinanbaugebieten in Rheinland-Pfalz viele junge Triebe kaputt. „Wir haben überall Schäden, mal katastrophal, mal nur zehn Prozent“, sagte Rolf Haxel, Präsident des Weinbauverbands Mosel, am Freitag. In der Pfalz seien „deutliche Schäden“ zu verzeichnen, sagte Jürgen Oberhofer vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum
(DLR) Rheinpfalz in Neustadt an der Weinstraße. Das rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerium sprach von „erheblichen Frostschäden“. In den vergangenen Nächten haben Winzer im ganzen Land mit Frostkerzen, nächtlichen Feuern und sogar Helikoptern versucht, die Temperatur über die Nachtstunden hinweg ausreichend zu erhöhen, um Frostschäden zu vermeiden.
Angesichts des Temperaturverlaufs mit Werten von bis zu minus fünf Grad sei die Pfalz aber „mit zwei blauen Augen davongekommen“, ergänzte Oberhofer, der Leiter der Weinbauabteilung beim DLR ist. „Die ganz große Katastrophe ist es nicht.“ Im Jahr 2011 seien die Schäden seiner Einschätzung nach größer gewesen. Die Pfalz ist das zweitgrößte deutsche Weinanbaugebiet. An der Mosel hätten vor allem die Burgundersorten gelitten, weil diese früher ausgetrieben hätten, sagte Haxel. „Wenn sie da in die Weinberge gehen, ist auf einmal alles schwarz.“ Nun bildeten die Rebstöcke möglicherweise Seitentriebe – dazu sei genug Zeit da, weil die Vegetation zwei Wochen früher dran ist als sonst. „Ob die Früchte tragen oder nicht, wissen wir aber nicht.“ (lrs/MJ)