Weinbauverband fordert mehr Transparenz
Der Präsident des Weinbauverbands Pfalz, Reinhold Hörner, fordert hinsichtlich der aktuell geplanten Erneuerung des Weingesetzes eine transparente und nachvollziehbare Bezeichnung der Weinprodukte. Die Verbraucher müssten sich beim Einkauf auf die Angaben verlassen können, ließ er diesbezüglich mit Nachdruck verlauten. Bei der Novellierung sind die Qualitätsstufen Gutswein, Ortswein und Lagenwein im Gespräch, wobei die letzte und engste Herkunftsangabe die höchste Qualität versprechen würden. Die Erzeugerverbände sollen die jeweiligen Anforderungen für ihr Gebiet in einem Profil festhalten.
Winzer tragen nicht alle Punkte des geplanten Weingesetzes mit
In der Novelle unter der Verantwortung von Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) gäbe es noch einige Festlegungen, die von der Pfälzer Winzerschaft in dieser Art und Weise nicht mitgetragen werden könnten, betonte Hörner. Es seien Abstimmungen nötig, um die verschiedensten Interessen in der Winzerbranche unter einen Hut zu bringen. Zu der zweitägigen Veranstaltung unter dem Motto „Weinbau im Wandel – Pfalz for future“, die dieser Tage begann, wurde auch Klöckner erwartet. Die Ministerin betonte im Vorfeld, dass sie mit der Novelle unter anderem neue Vermarktungsperspektiven für deutsche Winzer eröffnen wolle. Dabei gehe es auch um eine bundesweite Vereinheitlichung der Kriterien für die Verwendung traditioneller Begriffe wie Prädikatswein, Spätlese, Auslese oder Eiswein (Wir berichteten hier).
„Weingesetz ist essenziell für ein Gesamtkonzept“
Landesweinbauminister Volker Wissing forderte auf dem Weinbautag den Bund auf, den bereits für 2019 in Aussicht gestellten Entwurf für ein Weingesetz vorzulegen. „In einem zunehmend umkämpften Wettbewerb müssen unsere Weine sich deutlich von Konkurrenzprodukten abheben“, ließ der FDP-Politiker dazu verlauten. Das Gesetz sei ihm zufolge essenziell für ein Gesamtkonzept. „Wir warten bis heute auf einen aussagekräftigen Entwurf. Das verzögert die Arbeit an einem Vermarktungskonzept.“ Der Präsident des Deutschen Weinbauverbands, Klaus Schneider, hatte das Bundeslandwirtschaftsministerium ebenfalls zu mehr Tempo aufgefordert. Seit mehr als einem Jahr warte die Branche auf den Referentenentwurf. „Das ist etwas, das uns gar nicht gefällt.“ Bei einer weiteren Verzögerung würden junge Winzer „ihr Ding selbst machen“ und eigene Profile für die Weine entwickeln. (lrs/TH)