Wahl der Deutschen Weinkönigin wird geschlechterneutral
Die traditionsreiche Wahl der Deutschen Weinkönigin steht nach fast 80 Jahren vor grundlegenden Änderungen. Der alljährliche Wettbewerb werde künftig geschlechterneutral „Wahl der Deutschen Weinmajestät“ heißen, teilte das Deutsche Weininstitut in Bodenheim (Rheinland-Pfalz) der Deutschen Presse-Agentur mit.
Hintergrund ist, dass die Wahl auch für Männer geöffnet wurde. Am 26. September nehmen erstmals zwei männliche Bewerber an der Abstimmung in Neustadt an der Weinstraße teil. Gewinnt ein Mann, trägt er den Premierentitel Deutscher Weinkönig. Statt einer Krone erhält er eine Amtskette.
Zwei männliche Kandidaten
Die Deutsche Weinkönigin wirbt seit 1949 für die Branche. Bei der Wahl treten die Vertreterinnen und Vertreter der 13 deutschen Weinanbaugebiete gegeneinander ein. Im Finale in der Pfalz müssen unter anderem Weinsorten bei einer Blindverkostung erkannt und in weinbezogenen Spielen Fachwissen und Schlagfertigkeit bewiesen werden. Der Sieger oder die Siegerin vertritt ein Jahr lang 14.000 Winzer.
Derzeit ist die 25 Jahre alte Charlotte Weihl aus dem Anbaugebiet Pfalz die 76. Deutsche Weinkönigin. Die beiden männlichen Kandidaten Ende September werden Levin McKenzie für Rheinhessen und Felix Grün für den Mittelrhein sein. Abstimmen dürfen eine Jury im Saalbau von Neustadt und das Publikum.
Nicht die ersten männlichen Kandidaten
Dass die Tradition der Weinkönigin geschlechtsspezifische Änderungen erfährt, ist nicht neu. Erst im vergangenen Jahr wurde mit Felix I. der erste Weinkönig im Ahrtal ernannt.
Auch in der Pfalz trat im Oktober mit Manuel Reuther erstmals ein männlicher Kandidat in dem traditionsreichen Wettbewerb an. Durchsetzen konnte sich der 28-Jährige aus Forst jedoch nicht. Zur Pfälzischen Weinkönigin wurde damals die 26-jährige Denise Stripf gekürt.
(dpa/SAKL)