Vollreif und reichlich!
Nach einem sehr warmen Jänner führten der kalte Februar und März zu einem späteren Austrieb der Reben, sodass im Vergleich zu den letzten zwei Jahren keine Schäden durch Spätfröste zu verzeichnen waren. Der zweitwärmste Frühling seit 1767 brachte dann ein deutliches Aufholen der Vegetation. Während der warme Juni noch moderate Niederschläge brachte, zeichnete sich der heiße Juli durch Hitzeperioden und Trockenheit aus. Im August war die Lese schon im Gang, ein Kaltlufteinbruch zu Monatsende sorgte endlich wieder für kühleres Lesegut. Ein milder, sonniger und meist trockener September läutete das Ende der Lese ein, die Anfang Oktober so gut wie überall abgeschlossen war.
Niederösterreich
Ein mengenmäßiges Plus von ca. 15 Prozent sorgt einerseits für frohe Gesichter, andererseits musste die zusätzliche Menge aufgrund von Trockenheit und Hitze teilweise hart erkämpft werden. Speziell im Weinviertel war zusätzliche Bewässerung im heißen Sommer nötig. Die heurigen Weine zeichnen sich durch einen angenehmen Trinkfluss und schöne Sortentypizität aus. Der gehaltvolle Charakter wird von passablem Alkoholgehalt unterstützt und von einer moderaten Säure begleitet.
Burgenland
Sehr zufrieden ist man hier einerseits mit dem überdurchschnittlichen Ernteergebnis von ca. 10 Prozent plus, andererseits mit der hervorragenden Traubenqualität. Wenn auch die negativen Wettereinflüsse der letzten zwei Jahre weitgehend ausblieben, so sorgten doch teilweise Trockenheit und die Zweigeltwelke für Sorgenfalten und Mehrarbeit in Weingarten und Keller. Vor allem rund um den Neusiedler See hängt aber noch einiges an Trauben in den Weingärten– man rechnet heuer mit Eiswein, ebenso wie mit einigem an Strohwein. Ein toller Jahrgang mit sehr fruchtigen und sortentypischen Weinen mit dichtem und elegantem Körper und nicht zu viel Alkohol kündigt sich an!
Steiermark
Regenfälle um die Zeit der Blüte machten zeitweise Weingartenarbeit und Pflanzenschutz unmöglich. Ebenso brachte der Regen Anfang September, verbunden mit den hohen Tagestemperaturen, einen starken Fäulnisdruck, der zu großem Selektionsaufwand schon im Weingarten führte. Die Arbeit hat sich aber gelohnt! Der Weinjahrgang 2018 präsentiert sich vollreif und sortentypisch. Trotz der guten Reife bewegt sich der Alkoholgehalt im durchschnittlichen Bereich, was guten Trinkfluss verspricht.
Wien
Erfreulicherweise wurden die Wiener Weingärten heuer von allen Wetterunbilden verschont, Hagel, Trockenheit, Fäulnis etc. waren kein Thema. Der Witterungsverlauf glich jenem der anderen Weinbaugebiete mit Regen zum Monatswechsel August/September. Der Lesebeginn war auch in Wien deutlich nach vorne verschoben. Sehr zufrieden ist man jetzt mit dem fein-sortentypischen Weinjahrgang mit guter Trinkbarkeit und moderater Säure.