Interview

Rekord-Weinkönigin bereut kein Jahr

Tamara Elbl
Tamara Elbl war drei Jahre lang Württembergische Weinkönigin. (Foto: © picture alliance/dpa | Uwe Anspach)
Sie ist eine Art Rekord-Monarchin mit der längsten Amtszeit: Für drei Jahre saß Tamara Elbl als Württembergische Weinkönigin auf dem Thron. Nun hat sie die Krone abgegeben. Im Interview verrät sie, wie sie diese Zeit erlebt hat.
Donnerstag, 24.11.2022, 13:26 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Frau Elbl, drei Jahre lang hatten Sie sozusagen die Krone der Württembergischen Weinkönigin auf. Das dürfte ein Rekord für die Ewigkeit bleiben, oder?

Das kann gut sein, ja. Ich habe diese lange Amtszeit aber vor allem als Chance wahrgenommen, weil man so wirklich die Möglichkeit hatte, mit den Betrieben tiefer in den Dialog einzusteigen. Und ich glaube, wir sind da auch zusammengewachsen in den schwierigen Zeiten. Zeiten, in denen Weinfeste und etliche andere Veranstaltungen weggebrochen sind und wir uns gemeinsam neue kreative Formate wie Online-Tastings, Live-Kochen und Social Media-Kommunikation überlegen mussten. Dadurch ist meine Zeit als Weinkönigin viel intensiver geworden als wenn es nur ein Jahr gewesen wäre.

Sagt man sich da still und leise, ein Jahr hätte auch gereicht?

Nein, keine Sekunde. Auch wenn es manchmal schwierig war und man bei Terminabsagen oft vor Herausforderungen stand. Aber man hat sich dann auch schnell wieder zusammengerauft und das Beste daraus gemacht. Wenn man sich in einer solchen Zeit in etwas üben kann, dann in Optimismus.

Drei Jahre also statt nur ein Jahr – das muss doch ihren eigenen Zeitplan mächtig durcheinander gebracht haben.

Ich bin ja in der glücklichen Lage, dass ich Winzerin bin. Das heißt, mein Ehrenamt ließ sich eigentlich perfekt mit meinem Berufsalltag verbinden. Im Studium war es das ein oder andere Mal schwierig, aber Planung ist alles, das ließ sich gut organisieren.

Aber die Motivation, dieses Aufgeregte, das hat dann doch nachgelassen seit der Wahl, oder?

Nein, das kann ich nicht behaupten. Ich bin an meinem letzten Arbeitstag noch genauso motiviert wie bei der Wahl am 4. Dezember 2019. Diese Branche baut unheimlich auf. Ich bin da völlig zu Hause in dieser Weinwelt. Mich motiviert auch immer zu sehen, was sich die Betriebe ausdenken, wie sie arbeiten, was für Weine sie erzeugen. Man möchte Teil von diesem großen Ganzen sein und eben auch das Anbaugebiet nach vorne bringen. Diese Branche an sich ist Motivation pur.

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Lara Karr, Denise Stripf und Manuel Reuther
Umbruch
Umbruch

Wahl der Pfälzischen Weinkönigin erstmals mit einem männlichen Kandidaten

Der Wettbewerb um die Pfälzische Weinkönigin war in diesem Jahr nicht nur spannend, sondern auch historisch: Erstmals trat ein männlicher Kandidat im Finale an. Konnte sich dieser durchsetzen?
Kandidatinnen für die Wahl der 76. Deutschen Weinkönigin
Wettbewerb
Wettbewerb

Wahl der 76. Deutschen Weinkönigin: Wer kommt ins Finale?

Der Countdown läuft: Am 21. September treten die Kandidatinnen aus zwölf Weinbaugebieten zum Vorentscheid der Wahl der 76. Deutschen Weinkönigin an. Im Saalbau von Neustadt an der Weinstraße stellen sie sich den anspruchsvollen Fachfragen und Aufgaben der Expertenjury. Sie entscheidet, welche fünf Kandidatinnen den Einzug ins Finale am 27. September schaffen.
Weinkönig Felix I. mit Hofdame Marie
Auszeichnung
Auszeichnung

Erster Weinkönig im Ahrtal

Historischer Moment im Ahrtal: Im Weinort Heimersheim wurde ein Weinkönig ernannt. Damit übernimmt erstmals in der Geschichte des Weinbaugebiets Ahr eine männliche Weinmajestät die repräsentative Rolle.
Krönung der 75. Deutschen Weinkönigin
Reform
Reform

Kompromiss im Streit um die Pfälzische Weinkönigin

Es ist eine heiße Debatte um die Zukunft der traditionsreichen Pfälzischen Weinkönigin entbrannt. Doch trotz der kontroversen Diskussion über den Titel und die Struktur steht der Wahltermin im Oktober nun fest. Erst danach soll eine neue Struktur her. 
Eva Brockmann, 75. Deutsche Weinkönigin
Reform
Reform

Keine Weinkönigin mehr in der Pfalz

Die Pfalz reformiert ihre Weinköniginnen-Tradition: Der Titel „Weinkönig“ soll nicht mehr vergeben werden. Stattdessen soll ein „PfalzWeinBotschafter“ oder eine „PfalzWeinBotschafterin“ gekürt werden. Das sorgt für hitzige Diskussionen.
Die Weinprinzessinnen Jule Mayr (links) und Vivien Jesse (rechts) stehen nach der Wahl der 58. Württemberger Weinkönigin neben der neuen Weinkönigin Larissa Salcher (Mitte).
Auszeichnung
Auszeichnung

Württemberg hat eine neue Weinkönigin

Fünf junge Frauen machten sich Hoffnung auf den Titel. Doch am Ende konnte ihn nur eine erlangen. Wer ist Württembergs neue Weinkönigin?
V. l. n. r.: Lea Baßler aus der Pfalz, Eva Brockmann aus Franken, Jessica Himmelsbach aus Baden, Sarah Röhl von der Mosel und Katja Föhr aus dem Rheingau
Einzug ins Finale
Einzug ins Finale

Wahl der 75. Deutschen Weinkönigin: Diese fünf Kandidatinnen stehen im Finale

Die Suche nach der 75. Deutschen Weinkönigin nähert sich ihrem Höhepunkt: Fünf talentierte und sachkundige Anwärterinnen haben es ins Finale geschafft. Wer hat eine Chance darauf, die Krone des deutschen Weins zu ergattern?
Carolin Häußer mit ihren Weinprinzessinnen Lisa-Marie Blatt und Birthe Meseke
Kulturgut
Kulturgut

Wahl nach drei Jahren: neue Württemberger Weinkönigin steht fest

Fünf junge Frauen machten sich bei der Wahl in Pfedelbach Hoffnungen auf den Titel. Doch nur eine konnte die Jury von sich überzeugen.
Die Finalistinnen für 2022
Weinkönigin 2022
Weinkönigin 2022

Die fünf Finalistinnen stehen fest

Mit Fachkompetenz und souveränen Auftritten haben die fünf Anwärterinnen auf die Krone der neuen Deutschen Weinkönigin während der Vorentscheidung am 23. September 2022 im Saalbau in Neustadt an der Weinstraße ihr Weinfachwissen unter Beweis gestellt.