Nicht alle Winzer sind zufrieden
Der deutsche Weinjahrgang 2018 dürfte einer der besten seit vielen Jahren werden, so der allgemeine Tenor in den meisten Anbaugebieten. Allerdings gibt es auch Ausnahmen. Die Winzer an Saale und Unstrut rechnen laut Weinbauverband mit Einbußen bei der Erntemenge für den Jahrgang 2018 von bis zu 30 Prozent. Anders als in den meisten anderen Weingebieten habe es dort viel weniger bis gar nicht geregnet, erklärte Siegfried Boy, Präsident des Weinbauverbandes Saale-Unstrut.
Durch die extreme Trockenheit und die hohen Temperaturen sind die Winzer gezwungen, so früh wie lange nicht zu ernten. Dennoch ist nicht alles schlecht, denn die Trauben seien wegen der vielen Sonne auch sehr gehaltvoll. Die Lese für den Federweißen stehe eventuell schon in zwei Wochen an. Dieser wird traditionell vor der großen Lese hergestellt. Abzuwarten bleibt jedoch noch, ob die vermutlich hohe Qualität der Weine auch die Mengeneinbußen für die Winzer wettmachen wird. Das mehr als 1000 Jahre alte und rund 770 Hektar große Anbaugebiet umfasst Lagen in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. Es gehört zu den kleinen unter den 13 Anbaugebieten von Qualitätswein in Deutschland und ist geprägt von einer Vielfalt vor allem an weißen Sorten und Raritäten wie beim Rotwein der André. (lah/MJ)