Neuer Wein für Diplomaten-Empfänge gesucht
Die Rebsorte Souvignier Gris ist bisher wohl nur den wenigsten bekannt. Das ändert sich jetzt, zumindest für die Gäste von Botschaftsempfängen der deutschen Vertretungen im Ausland. Das Deutsche Weininstitut (DWI) hat einen solchen Piwi-Wein – die Abkürzung steht für den sperrigen Begriff pilzwiderstandsfähig – jetzt in ihre Auswahl von 42 Weinen und fünf Sekten für offizielle Empfänge in den 227 deutschen Auslandsvertretungen aufgenommen. Der trockene 2019er Weißwein des rheinhessischen Weinguts Abhof in Hahnheim überzeugte eine Fachjury des DWI in einer verdeckten Verkostung von mehr als 300 Weinen und Sekten. Winzer Martin Koch sprach von einem großen Schritt, „die neuen klimafreundlichen Rebsorten auch international zu etablieren“.
Weniger Pflanzenschutzmittel notwendig
Das Weingut will den Anteil von Piwi-Rebsorten in diesem Jahr auf 30 Prozent ausbauen. Die bislang meist wenig bekannten Rebsorten weisen eine höhere Resistenz gegenüber Pilzbefall und anderen Schädlingen auf und erfordern damit weit weniger Pflanzenschutzmittel als herkömmliche Rebsorten. Von den 42 ausgewählten Weinen kommen 13 aus dem größten deutschen Anbaugebiet Rheinhessen. Danach folgen die Pfalz (9), Nahe und Baden (je 5), Mosel und Württemberg (je 3), Franken (2) sowie Rheingau und Mittelrhein (je 1). In der Auswahl sind zehn Riesling-Weine und sechs Spätburgunder vertreten. (lrs/TH)