Lenz Moser baut neues 1000-Eimer-Fass
Seit langer Zeit schon schlummert ein 1000-Eimer-Fass aus alten Zeiten unbenutzt in den Kellereien von Lenz Moser. Nicht nur für Chefönologen Ernest Grossauer ein „unhaltbarer Zustand“. Daher hat man sich nun entschlossen, ein solches Riesenfass mit einem Durchmesser von 4,5 Metern neu aufbauen zu lassen. Über 350.000 Euro werden dafür investiert. In Kärnten wurde man bei der Suche nach einer Firma, die solchen Herausforderungen gewachsen war, fündig. Über 40 m³ Eichenholz aus den Wäldern des Stifts Klosterneuburg (Alter der Stämme im Schnitt 140 Jahre, alleine fünf Jahre dauerte die Trocknungszeit) dienten als Ausgangsmaterial.
Aktuell sind die Aufbauarbeiten voll im Gang, im kommenden Herbst soll es erstmals befüllt werden – vorgesehen sind dafür Blauer Zweigelt (70%), Merlot (20%) und Cabernet Sauvignon (10%) aus den von Lenz Moser bewirtschafteten Weingärten des Schlossweinguts Souveräner Malteser Ritterorden in Mailberg. Den krönenden Abschluss bildet dann die feierliche Einweihung mit Taufe und Segnung des 1.000-Eimerfasses im Rahmen des Lenz Moser Herbstfests im November. Nach etwa einjähriger Fasslagerung wird die Cuvée dann vermutlich unter der Bezeichnung „Noah“ abgefüllt werden. „Wie lang die Lagerung aber tatsächlich sein wird, wird sich erst zeigen. Wir haben leider kaum Erfahrung mit so großen Fässern“, gesteht Grossauer.
Kunstvoller Fassboden
Eine Besonderheit am ursprünglichen 1000-Eimer-Fass war dessen kunstvoll geschnitzter Fassboden, der zu den größten Mitteleuropas zählt. Im Jahr 1953 erhielt die Bildhauerin Sigrun Geppert den Auftrag für die Gestaltung. Innerhalb von sechs Monaten schuf sie das Motiv „Noah empfängt den Rebstock von Gott dem Herrn“. Dieser außergewöhnliche Fassboden ist nach wie vor erhalten und schmückt künftig die Vorderansicht des neuen 1.000-Eimerfasses.
Lenz Moser ist der größte Produzent von Qualitätswein in Österreich mit einem Gesamtjahresausstoß von ca. 16.8 Mio. Litern. Der Jahresumsatz beträgt knapp 40 Mio. Euro. Die Exportquote mit Deutschland als wichtigstem Exportland liegt beträgt 25 Prozent.