Kontrolleure beanstanden jeden zwölften Wein
Die Beanstandungsquote von 8,3 Prozent (356 Weine) entspricht etwa der des Vorjahres, wie das LUA nach der Auswertung der Kontrollen bekannt gab. Die im Labor geprüften Proben bezogen sich auf insgesamt rund 38 Millionen Liter Wein aus dem In- und Ausland. Hinzu kamen circa 5.600 Kontrollen in Betrieben. „Weinerzeugnisse, die gesundheitliche Schäden beim Menschen hätten auslösen können, wurden 2017 nicht festgestellt“.
Schwerwiegender Weinverfälschungen
53 und somit 1,2 Prozent der untersuchten 4271 Proben beanstandeten die Kontrolleure wegen schwerwiegender Weinverfälschungen. Einen Moselwinzer beispielsweise überführten die Experten laut dem LUA bei einer Betriebskontrolle beim Hantieren mit einem Kühlgerät: Er habe versucht, mit der sogenannten Kryokonzentration illegal Prädikatswein hervorzuzaubern. Der Wein musste vernichtet werden.
Eine Kellerei an der Mosel fiel mit einer falschen Rebsortenangabe auf: Statt prestigeträchtigem Spätburgunder wiesen die Kontrolleure in einer großen Weinmenge auch andere Rebsorten nach. Die Kellerei musste 17 400 Liter Mosel- und 21 900 Liter Pfalz-Wein mehrerer Lieferanten als billigeres Produkt ohne Rebsortenangabe vermarkten.
Darüber hinaus versuchten laut LUA im vergangenen Jahr zwölf Betriebe, 41 Weine ohne amtliche Prüfnummer auf den Markt zu bringen. Eine Kellerei flog überdies bei etwa 70.000 Liter südafrikanischem Weißwein mit dem verbotenen Aromaträgerstoff Triacetin auf. Auch bei einem in Italien abgefüllten und im rheinland-pfälzischen Einzelhandel angebotenen italienischen Rotwein sollte mit einer illegalen Aromatisierung eine bessere Qualität vorgetäuscht werden. (lrs/MJ)