An steilen Hängen

Drohnen sollen Winzern beim Spritzen helfen

Eine Drohne in der Luft über grünen Feldern.
Drohnen sollen Winzern in wenigen Jahren beim Spritzen helfen. (Foto: kirahoffmann/fotolia)
Es ist keine Zukunftsmusik mehr. In ein paar Jahren schon könnten Drohnen zum Spritzen in steilen Weinbergen eingesetzt werden. Es wird aber wohl zunächst ein Nischenmarkt bleiben.
Dienstag, 09.01.2018, 13:26 Uhr, Autor: Markus Jergler

wenigen Jahren bereits könnten Drohnen Winzern in Steillagen beim Spritzen helfen: Experten an der Mosel testen derzeit ein Fluggerät des chinesischen Herstellers DJI, das für den Einsatz in der Landwirtschaft entwickelt worden ist. „Wir haben schon einen guten Eindruck davon“, sagte der technische Leiter des Projekts beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel, Freimut Stephan, der Deutschen Presse-Agentur. Für eine Zulassung seien allerdings noch eine Reihe von Tests und Versuchen notwendig.

„Genauer, effizienter und leiser“
Stephan wird an diesem Mittwoch (10. Januar) beim Mosel Weinbautag in Bernkastel-Kues über seine Erfahrungen mit der Drohne berichten. 2017 Jahr hat er bereits neun Hektar damit abgeflogen. Eine Drohne könne tiefer fliegen als Hubschrauber mit einem Piloten an Bord und „genauer, effizienter und leiser spritzen“. Am DLR laufen bereits seit 2012 Tests zum Einsatz von Drohnen im Weinbau. Nach Angaben des rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministeriums ist das DLR Mosel mit seiner Expertise auf dem Gebiet bundesweit federführend.

Der Abteilungsleiter für Weinbau und Önologie (Kellerwirtschaft) beim DRL Mosel, Matthias Porten, sieht die Zulassung der Drohne nicht mehr weit entfernt. „Es wird noch drei, vier Jahren dauern“, sagte er in Bernkastel-Kues (Kreis Bernkastel-Wittlich). Zuvor müsse das DLR noch bei Tests Zahlen zusammentragen. Zum Beispiel zur „Abdrift“, also wie weit das Pflanzenschutzmittel bei Wind möglicherweise vom Ziel abweichen könnte. Und zur biologischen Wirksamkeit.

Zulassung dürfte noch dauern
Anfang des Jahres soll das DLR das weiterentwickelte zweite Modell des Chinesen erhalten. Dieses könne bis auf den Zentimeter genau arbeiten und autonom fliegen. Die getestete Drohne hat einen Durchmesser von 1,90 Metern und fasst zehn Liter Pflanzenschutzmittel. In der Regel wird ein Weinberg im Jahr acht Mal gespritzt.

Für die Zulassung einer Drohne müssen laut Stephan noch die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. „Bisher sind die Spritzmittel nur für Hubschrauber zugelassen.“ Auch baurechtliche Vorschriften müssten an die Drohne als Luftfahrzeug angepasst werden. Auch er hält drei bis vier Jahre bis zum Start für realistisch. Die Drohne werde aber danach nur in einem Nischenmarkt zum Einsatz kommen, meint der Experte. „Dass das ein Boom wird, das sehe ich nicht.“ Die Drohne könne keine Riesen-Fläche abarbeiten und werde immer nur da eingesetzt, wo Raupen und Traktoren nicht mehr fahren könnten – also an steilen Hängen, die nur begehbar seien. (lrs/MJ)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Frauen in Schneesauna
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Die Schneesauna – Kneippen im Schnee

Technoalpin präsentiert die Wellnessneuheit 2019: Eine Tür öffnet sich und dahinter liegt eine Winterlandschaft mit prickelnder Kälte und echtem Pulverschnee, mitten im Wellnessbereich.
Roboterhände an einer PC-Tastatur
Neue Technologie
Neue Technologie

Digitalisierung auf dem Prüfstand

Die Digitalisierung geht im Tourismus weit über Buchungsportale, Online-Marketing und Sharing Economy hinaus. Die Prodinger Tourismusberatung hat die wichtigsten neuen Themenfelder zusammengefasst.
Tesla 3
Tauschgeschäft
Tauschgeschäft

Leere Zimmer gegen Tesla

Der Tiroler E-Mobilty-Dienstleister Greenstorm verleiht E-Autos an Hotels. Diese bezahlen dafür nicht mit Geld, sondern stellen Greenstorm Hotelgutscheine für sonst leerstehende Zimmer zur Verfügung.
Rechenzentrum bei der Arbeit
NFON
NFON

Telefonieren auf Wolke 7

Auch bei der Telekommunikation geht der Trend in Richtung Cloud-Lösungen. Der Anbieter NFON hat dafür das Produkt „Cloudya“ auf den Markt gebracht, mit Vorteilen speziell für das Gastgewerbe.
Kunde bezahlt per Handy-App
BS PAYONE
BS PAYONE

Neues mobiles Bezahlen für das Gastgewerbe

Chinas Bezahldienst Alipay, mit über 700 Millionen Nutzern größte Smartphone-Zahlungslösung der Welt, ist ab sofort über die Partnerfirma BS Payone für Österreichs Hotellerie und Gastronomie verfügbar.
Frau in weiß am Meer
Preisvergleich
Preisvergleich

Ist das Reisebüro teurer als Onlinebuchungen?

Mit wenigen Klicks geht es ganz weit weg: Viele Kunden buchen ihre Urlaubsreisen im Internet. Das hat den Reisebüros in Deutschland lange zugesetzt – jetzt legt ihre Zahl langsam wieder zu.
Eine Drohne über einem Weinberg
Sensoren und Kameras
Sensoren und Kameras

Technische Unterstützung für den Weinberg

Elektronische Sensoren und Kameras sollen Winzer in Zukunft beim Weinanbau unterstützen. Mit Hilfe der Technik sollen diese frühzeitig Informationen zu Reife, Qualität, Ertragsaussichten und Krankheitsrisiken ihrer Reben erhalten. 
Ein Smartphone auf dem orderbird-WiFi-Pro dargestellt ist
„Hotspot-Gastronomie“
„Hotspot-Gastronomie“

Mehr Umsatz durch passendes W-LAN-Angebot

Kostenloses W-LAN wird von Gästen immer häufiger vorausgesetzt. Noch kurz die Mails checken, hier ein Facebook-Post, da eine WhatsApp an die Schwester. Gäste-WLAN als kostenfreies Angebot wird immer mehr zur Pflicht für den Gastronomen und den Hotelier.
Ein Smartphone auf dem Google Pay geöffnet ist
Digitalisierung
Digitalisierung

H-Hotels-Gruppe führt Google Pay und Apple Pay ein

Am Dienstag startete Google Pay seinen Dienst in Deutschland. Die H-Hotels-Gruppe greift die digitale Innovation auf und ermöglicht ihren Gästen ab sofort bequemes Bezahlen vie Smartphone und Smartwatch.