Deutsche Weine bei Jüngeren beliebt
Die Nachfrage nach Weinen ist im vergangenen Jahr um 0,9 Prozent gesunken. Davon merken jedoch die deutschen Winzer nichts: Wie aus der Marktanalyse des vom DWI beauftragten Marktforschungsinstituts GfK hervorgeht, blieb der Absatz aus den 13 deutschen Anbaugebieten blieb stabil.
Vor allem bei jungen Menschen werden heimische Weine immer beliebter. 32 Prozent in der Altersgruppe der unter 30-Jährigen kaufen deutschen Wein. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 2 Prozentpunkte. „Dies ist insbesondere angesichts der demografischen Entwicklung in Deutschland sehr positiv zu bewerten“, bemerkt DWI-Geschäftsführerin Monika Reule. Am beliebtesten sind entsprechende Weine jedoch immer noch bei den über 60-Jährigen.
Auf dem Gesamtmarkt konnten sich die Weine der deutschen Winzer mit einem Anteil von 45 Prozent behaupten – gefolgt von Italienischen (16 Prozent), Französischen (12 Prozent) und Spanischen (9 Prozent). Dabei lag die Nachfrage nach Weißwein (46 Prozent) knapp über der nach Rotwein (44 Prozent). Rosé-Weine machten hingegen nur zehn Prozent aus.
Lebensmitteleinzelhandel als erste Anlaufstelle
Gekauft wurden die Weine 2019 vor allem im Lebensmitteleinzelhandel. Von den 79 Prozent der dort Erworbenen entfielen allein 50 Prozent auf Discountmärkte. Dennoch stieg der mittlere Preis der eingekauften Weine auf 3,12 Euro je Liter. Für deutsche Weine waren es durchschnittlich 3,31 Euro. Im Weinfachhandel und direkt beim Erzeuger werden deutlich höhere Preise erzielt – dort stieg der mittlere Preis um neun Cent auf 6,89 Euro.
Auch bei den Exporten konnten deutsche Weine laut dem Statistischen Bundesamt zulegen. Diese stiegen um drei Prozent auf 1,04 Millionen Hektoliter. Der Wert der ausgeführten Weine sank allerdings um 0,6 Prozent auf 305 Millionen Euro, der Durchschnittspreis um elf Cent auf 2,93 Euro.
Aussichten für 2020
Die Folgen der im Oktober eingeführten US-Zölle von 25 Prozent auf deutsche Weine wirken sich nach Einschätzung des Deutschen Weininstituts erst im kommenden Jahr auf die Handelsbilanz aus. „2020 wird herausfordernd sein“, sagte ein Sprecher des Weininstituts. Zudem könne noch niemand sagen, wie stark der erwartete Einbruch wegen des Coronavirus im chinesischen Markt sein werde. Zusätzliche Sorge bereite die Ungewissheit der noch ausstehenden Vereinbarung zwischen der EU und Großbritannien die Verschiebung der Fachmesse ProWein, eine der wichtigsten Plattformen zur Exportförderung.