Der 2021er verspricht „knackigere Weine“
Etwas später als im vergangenen Jahr, aber mit der Hoffnung auf gute Qualitäten hat Hauptweinlese begonnen. „Bei meist guten Fruchtansätzen erwarten wir aufgrund von Pilzbefall wegen der vielfach hohen Feuchtigkeit und wetterbedingten Schäden in einigen Gebieten eine bundesweit leicht unterdurchschnittliche Menge“, sagte Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut zum Start im Weingut Braunewell in Essenheim. Dabei gebe es in den 13 Anbaugebieten regional große Unterschiede. Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre wurden in Deutschland pro Jahr 8,9 Millionen Hektoliter Wein produziert.
„Beste Voraussetzungen für einen perfekten Weißwein“
„Wir freuen uns, dass es los geht“, erklärte Winzer Christian Braunewell. Die Reife sei etwas zurück im Vergleich zu den vergangenen heißen Jahren, was aber kein Problem sei. „Beim Riesling wird es in diesem Jahr wieder etwas knackigere Weine geben“, sagte Braunewell. Prägnante Säure könne sich aber durchaus mit dichten und intensiven Aromen verbinden. „Nach drei extrem warmen und trockenen Jahren haben wir jetzt einen kühleren Jahrgang mit besten Voraussetzungen für einen perfekten Weißwein“, sagte Winzer Stefan Braunewell. Der Spätburgunder habe bereits Oechsle-Werte von 89 Grad – damit wird der Zuckergehalt der Trauben bestimmt. Das Laub der Reben sei zurzeit noch ganz grün, zeigt der Winzer und fügt hinzu: „Die Photosynthese ist noch voll da, für Weißwein kann das extrem gut sein.“
Traubenlese für Sekt-Grundwein
In der Lage Essenheimer Teufelspfad erhielten die zwölf Erntehelfer am Dienstag die Vorgabe, für den Sekt-Grundwein zunächst diejenigen Trauben zu lesen, die noch nicht ganz durchgereift sind. Die anderen sollen noch hängen bleiben und eine Weile reifen, damit sie gute Ortsweine ergeben – in der Herkunftspyramide für die Weinqualität ist das die mittlere Stufe zwischen Gutswein und Lagenwein.
(dpa/NZ)