Chinese lässt sich den Begriff „Eiswein“ schützen
Der Zeitung „Stimme.de“ zufolge konnte man bei zahlreichen der 300 Besucher der Württemberger Weinbautagung einen ungläubigen Gesichtsausdruck beobachten, als der Deutsche Weinbaupräsident Klaus Schneider auf die Bühne trat und über die derzeitige Sachlage sogenannter Fake-Weine referierte. Viele Branchenvertreter hätten es zunächst für einen Scherz gehalten, als der Redner davon berichtete, dass mittlerweile in den USA „Pfälzer Wein“ verkauft werde, deren Trauben die Pfalz noch niemals gesehen haben. Doch Schneider habe nochmals nachgesetzt: Ihm zufolge habe sich mittlerweile ein Chinese den Begriff „Eiswein“ sichern lassen und verlange nun bei Importen eine Lizenzgebühr.
Geschützte Herkunftsangaben sollen Fake-Weine verhindern
Die Umstände seien dem Bericht zufolge auch dem Deutschen Weininstitut (DWI) bekannt, welches mit gerichtlichen Klagen jedoch bisher keine Erfolge verzeichnen konnte. Die deutsche Weinwirtschaft setze nun auf geschützte Herkunftsangaben, welche in sämtlichen deutschen Anbauregionen ganz klar definiert seien und unter anderem Auskunft über die Rebsorten und die Qualität geben sollen. Nach einem Rückblick auf den Weinjahrgang 2018 habe Schneider auf der Weinbautagung ein weiteres Thema in den Fokus gerückt, das erhebliche Zukunftsrelevanz besitzt, den Klimawandel. So habe er sich hinsichtlich dieses Themengebiets für Präventivmaßnahmen gegen Frost- und Trockenschäden ausgesprochen sowie eine ausgeweitete Gefahrenversicherung seitens des Staates gefordert. Doch es habe auch positiver besetzte Momente auf der Tagung gegeben, etwa als Grit Puchan vom Agrarministerium dem neuen Studiengang „Wein-Technologie-Management“ ihr Lob aussprach, welcher zukünftig in den Städten Weinsberg und Heilbronn angeboten werden würde. (stimme.de/TH)