Bayern nutzt erstmals Weinberg auch als Friedhof
RIP unter Reben? In der fränkischen Mainschleife kein skurriles Wunschdenken mehr, denn dort können Verstorbene von nun an inmitten eines Weinbergs ihre letzte Ruhe finden. Dieser erste „Friedweinberg“ Bayerns wurde im unterfränkischen Weinort Nordheim am Main im Landkreis Kitzingen angelegt, wobei dieser Tage die ökumenische Einweihung stattgefunden hatte. Mehr als zwölf Monate Planung wurden in die die Umsetzung dieser außergewöhnlichen Ruhestätte investiert, bevor diese jetzt eröffnet werden konnte. Auf dem neuen Friedhof finden jeweils bis zu acht Urnen funter den 186 frisch gepflanzten Rebstöcken Platz, wobei dort nun sowohl Einzelbestattungen als auch das Reservieren eines Familienstockes möglich ist.
Das Interesse war schon im Vorfeld der Einweihung groß: „Wir haben schon über 30 Anfragen und drei Urnen liegen bereits beim Bestatter“, ließ Nordheims Bürgermeister Guido Braun (Nordheimer Liste) dazu verlauten. Beinahe wären die Franken sogar die ersten gewesen, die einen „Friedweinberg“ anlegen, doch eine Gemeinde in Rheinland-Pfalz war diesbezüglich offensichtlich schneller. „Das macht uns nichts aus“ kommentierte Bürgermeister Braun dazu, „wir haben dafür den schönsten!“ Dieses ungewöhnliche Friedhofsprojekt kostete die Gemeinde rund 170.000 Euro.