Aus Zweigelt soll „Blauer Montag“ werden
Das bis dato wohl nur wenigen Eingeweihten bekannte „Institut ohne direkte Eigenschaften“ will jetzt die Österreichische Rebsorte „Zweigelt“ umbenennen, wie sie dieser Tage bei einer Presseveranstaltung unter dem Motto „Abgezweigelt“ bekannt gegeben hat. Als Grund dafür wird die Nazi-Vergangenheit von Friedrich Zweigelt genannt, der diese Rebsorte einst als Kreuzung von St. Laurent und Blaufränkisch geschaffen hatte. Die Züchtung nannte er in der Folge „Rotburger“. Erst 1975 – bereits nach seinem Tod – wurde die Rebsorte nach ihrem Schöpfer benannt. Als Begründung gibt das ominöse Institut an, Zweigelt sei ein „glühender Nazi“ und seit dem April 1933 NSDAP-Mitglied gewesen. Zudem wirft man Zweigelt vor, er hätte eine Auslieferung eines antifaschistischen Aktivisten an die Gestapo verhindern können. Auch ein neuer Name für den Wein wurde bereits vorgeschlagen, nämlich „Blauer Montag“.
Wilhelm Klinger, Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing, reagierte in einem ersten Statement noch etwas skeptisch auf den Vorschlag. Er bat um einen sachlichen Umgang mit der Thematik. Zwar wolle man die Angelegenheit keinesfalls unter den Teppich kehren, nur seien derzeit zu wenige Fakten bekannt.
Unter Winzern und Gastronomen gibt es nach Informationen des ORF allerdings schon Unterstützer des neuen Namens: Bisher hätten sich zwei Winzer – Friedl Umschaid aus dem nördlichen Weinviertel und Maximillian Brustbauer aus der Wachau – gefunden, die den Wein künftig unter dem Namen „Blauer Montag“ in Verkehr bringen wollen. Der erste Gastronomiebetrieb, der den „Blauer Montag“-Wein ab Februar 2019 anbieten will, ist das Cafe Vindobona im 20. Bezirk. Dabei soll auch über den Hintergrund der Sorte aufgeklärt werden. Sorgen haben manche Leute… (ORF/CK)