6 Monate und 14.000 km: jährliche Weinlieferung zum Südpol
Die Klimaforscher auf der Neumayer-Station III in der Antarktis können sich auf eine neue Weinlieferung aus Rheinland-Pfalz freuen. Eine Kiste mit 70 Flaschen Wein aus der Pfalz und Rheinhessen ist am Mittwoch abreisefertig verpackt worden. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd) bestätigte das ungewöhnliche Paket. Zusammen mit dem Präsidenten Hans-Jürgen Seimetz griffen die Deutsche, die Pfälzische und die Rheinhessische Weinkönigin zum Hammer und vernagelten die gut gefüllte Holzkist persönlich.
Die Lieferung dauert Monate
Die Weine seien „perfekte Botschafter aus unserer sommerlichen Heimat zum südlichsten Ende des Globus“, sagte Seimetz. Die Kiste werde in den nächsten Tagen abgeholt und im Dezember per Schiff 14.000 Kilometer in den Süden transportiert. Ende Januar oder Anfang Februar soll das Schiff dann in der Antarktis ankommen, teilte das zuständige Alfred-Wegener-Institut (AWI) mit. Die Weinkiste werde dann auf Motorschlitten umgeladen und zur Station transportiert.
Seit 1984 wird jährlich eine Weinkiste an das Überwinterungsteam der Station geschickt, um an den bayerisch-pfälzischen Namensgeber Georg von Neumayer zu erinnern, sagte Nora Schweikert von der SGD Süd. An der Station herrschten im dortigen Winter zurzeit Temperaturen von bis zu minus 25 Grad Celsius. Zwischen März und Oktober seien die Forscher dort fast völlig von der Außenwelt abgeschlossen, teilte das AWI mit. Im kommenden antarktischen Winter werden sich zehn Personen auf der Station aufhalten. (lrs/MJ)