Vorliebe für Craft-Schnäpse wächst
„Geschüttelt, nicht gerührt!“ – Wie auch immer die Vorlieben hinsichtlich bunter Cocktailgetränke sein mögen, so zeichnet sich zumindest insgesamt betrachtet ein ganz bestimmter Trend ab: die Vorliebe nach hochwertigen Zutaten. „Gerade bei den Hochprozentern ist eine gesteigerte Orientierung der Verbraucher an Wertigkeit zu erkennen“, sagt der Spirituosen-Experte André Beron von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zu dieser Entwicklung, „Der Mengenkonsum tritt zunehmend in den Hintergrund – eine Entwicklung, die auch in den nächsten Jahren die Spirituosen-Nachfrage kennzeichnen dürfte.“ Die Kundschaft sei dem Spezialisten zufolge bereit, für bessere Qualität ein paar Euro mehr auszugeben.
Korn soll nach Gin der neue Hype werden
Auch der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure (BSI) beobachtet nach dem Trend zu Craft-Bier ein zunehmendes Interesse an Craft-Spirituosen. „Konsumenten schätzen das Handwerk und den Traditionsgedanken im Zusammenhang mit der Herstellung von Spirituosen“, sagt Geschäftsführerin Angelika Wiesgen-Pick. Laut einer Studie fühle sich die Hälfte der Konsumenten von hochkarätigen Spirituosen aus kleineren oder Craft-Brennereien besonders angesprochen.
Vom Trend zu handwerklich hergestellten Spirituosen profitieren vor allem kleinere Brennereien. Die Schlitzer Destillerie in Osthessen etwa setzt auf hochwertigen Korn aus dem Holzfass als nächstes Trend-Getränk nach Gin. „Wir sind überzeugt, dass Korn einen neuen Hype bringt. Wir haben schon etliche Fässer eingelagert“, erklärt Geschäftsführer Tobias Wiedelbach. Auch Platzhirsche in der Branche wie Berentzen reagieren: „Wir sehen den Crafted-Korn absolut als aufkeimenden Trend“, sagte Vorstand Oliver Schwegmann. (lhe/TH)