Schnaps-Statistik: Wie viel saufen die Deutschen?
Deutschlands Leber konnte sich in den letzten 35 Jahren etwas regenerieren. 5,4 Liter Schnaps trinkt der Deutsche durchschnittlich im Jahr. 1980 musste das Entgiftungsorgan noch stolze acht Liter pro Jahr aus dem Blut filtern. Seit 2009 bleibt der Pro-Kopf-Verbrauch mit knapp fünfeinhalb Litern im Jahr stabil.
Dynamischer geht es bei den Trinkgewohnheiten der Hartalkohole zu. Gehörten Korn, Obstler oder Grappa lange Zeit zum Trinkverhalten des Otto-Normal-Verbrauchers, ist der Schnapskonsum in seiner Geschmacksvielfalt gewachsen – zur Freude von Herstellern und Gastronomen. Letztere können ruhigen Gewissens nun hochpreisigen Gin auf die Karte setzen – denn der ist idealerweise handwerklich hergestellt und kommt aus der Region. Bei einem Literpreis von 50 Euro und mehr hätte ein Gastronom vor 30 Jahren in schockierte Gesichter seiner Gäste geschaut. Im Jahr 2017 sind die Schnapstrinker anspruchsvoller und geben für ihre hochprozentige Sünde auch mehr aus. Neben dem Gin, gehen auch fast vergessene Wässerchen wie der Aquavit wieder über die Theke der Bartender. Anderen Klassikern wie dem Weinbrand wurden vom Verbraucher allerdings längst die Flügel gestutzt. Ein Plus für die neue Vielfalt im Beverage-Segment sind auch die kreativen Bartender. Auch dank ihrer starken Vernetzung über die Social-Media-Kanäle können sie die Bar-Szene mit innovativen Mixes überzeugen. Ihre Ideen machen staubige Alkoholika in geschmackvollen Kombinationen wieder zu Top-Sellern am Tresen. (Destatis / FL)