Die Schotten bangen um ihren Whisky
Ohne eine entsprechende, gesetzlich festgelegte Definition des Produktes Whisky, sei die Branche im Land nach dem EU-Ausstieg in Gefahr. Dies teile der schottische Wirtschaftsminister Keith Brown am vergangenen Sonntag mit.
Die USA hätten in ersten Gesprächen bereits klar gemacht, dass sie eine Aufweichung der Definition anstrebten. In der Europäischen Union ist eindeutig geregelt, welche Voraussetzungen ein Whisky erfüllen muss. Dazu zählt etwa, dass das Getränk mindestens drei Jahre lange in einem Fass reifen muss. „Damit könnte der Markt für eine Reihe von Produkten geöffnet werden, die nicht dem derzeitigen Standard entsprechen.“ Nach Angaben von Brown hängen etwa 20.000 Arbeitsplätze von der schottischen Whisky-Industrie ab.
Nach Brexit drohen Zölle für Exporte
Gut 90 Prozent der schottischen Whisky-Produktion geht ins Ausland, ein Drittel davon in andere EU-Länder. Zweitwichtigster Absatzmarkt sind die USA. Großbritannien drohen nach dem Brexit unter anderem Zölle für Ausfuhren in wachsenden Märkten wie Südafrika und Südkorea.
Premierministerin Theresa May hofft nach der Trennung von der EU auf ein Handelsabkommen mit den USA. Kritiker fürchten Nachteile auch für andere Produkte. So warnen sie davor, dass dann mit Chlor gewaschene Hühnchen aus den USA in britische Supermärkte gelangen könnten. (dpa/MJ)