The Big Bean Theory
Espresso lungo, Caffé corretto, Meia de leite oder Latte decaf to go, zelebriert von Baristas, die Kaffeespezialisten, die das beliebte Heißgetränbk nicht nur geschmacklich zu einem wahren Meisterwerk machen, sondern auch optisch. Immer öfter dürfen wir als Gäste bestaunen, wie ein(e) Barista die „Latte Art“ beherrscht. Damit ist das das Entstehen eines Gemäldes beim Eingießen der aufgeschäumten Milch gemeint. Was der Sommelier für den Wein, ist der Barista für den Espresso.
Der Bohnen-Boom und die rasante Verbreitung moderner Coffeeshops sorgen für eine riesige Spezialisten-Nachfrage. „Die Gastronomie steht vor einer Herausforderung, weil Kunden beim Kaffee immer anspruchsvoller werden“, sagt Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kaffeeverbandes. Da sich immer mehr Privathaushalte eine 1.000-Euro-Maschine gönnen, wird auswärts erst recht Qualität erwartet. Der durchschnittliche Deutsche trinkt zudem mehr Kaffee (149 Liter pro Jahr, Stand Tchibo Report 2012) als Wasser (137 Liter).
Grundlagen für eine(n) Barista:
Die Möglichkeiten derartige Kaffee-Kenntnisse zu erhalten werden immer vielseitiger. Die Referenzen der Speciality Coffee Association of Europe (SCAE) gelten als top. Der Interessensverband hat ein dreistufiges Zertifizierungsprogramm aufgelegt. Pro Stude kann jeweils ein Zertifikat erworben werden. Für das Erlernen von Grundlagen kann ein einzelnes, mehrtägiges Seminar genügen. Wer allerdings fundiertes Wissen und eine entsprechend professionelle Handhabung beherrschen möchte, braucht viel Erfahrung. Der „Deutsche Latte Art Meister SCAE 2009“ Jörg Kranke und Marie Widmann, SCAE-autorisierte Trainering, vermitteln in ihrem „Barista Intensivkurs“ praktische Arbeitstechniken, und theoretisches Fachwissen. Der Kurs richtig sich an Gastronomen, die sich spezialisieren wollen. Auch andere Kursangebote wie „Kaffeezubereitung unter Zeitdruck“ helfen dabei, den modernen Kundenansprüchen gerecht zu werden.
Da man als Arbeitnehmer in der Gastronomie während seines Arbeitslebens wahrscheinlich verschiedene Arbeitgeber hat, ist es für eine(n) Barista enorm wichtig, breit aufgestellt zu sein. Jeder Betrieb ist anders ausgerüstet, daher ist es von Vorteil, mit den unterschiedlichsten Modellen und Herstellern arbeiten zu können. Regelmäßige Weiterbildungen sind also Pflicht. (Text: S. Bütow)