Erholungskurs

Gastro-Kaffeemarkt verzeichnet in CEE-Ländern kräftigen Umsatzanstieg

Kaffee
Der Gastro-Kaffeemarkt in den CEE-Ländern hat sich nach den Folgen der Corona-Pandemie kräftig erholt. (Foto: © tiero/stock.adobe.com)
Im Jahr 2020 war der Gastro-Kaffeemarkt in den CEE-Ländern von 34,3 Prozent auf 20.142 Tonnen eingebrochen. Jetzt befindet sich der Markt wieder auf Erholungskurs.
Mittwoch, 19.02.2025, 13:57 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Der Gastro-Kaffeemarkt in den CEE-Ländern, darunter Polen, Rumänien, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Serbien und Bosnien, hat eine signifikante Erholung seit den Folgen der Corona-Pandemie gezeigt. 

Im vergangenen Jahr 2024 konnte der CEE Gastro-Kaffeemarkt um weitere 2,8 Prozent auf 28.683 Tonnen anwachsen und nähert sich bereits dem Vor-Krisen-Niveau von 2019 (30.661 Tonnen) an. Die Herstellererlöse sind im Jahr 2024 um 8,3 Prozent auf 504,7 Millionen Euro angewachsen und haben das Vorkrisen-Niveau (2019: 426,6 Millionen Euro) bereits deutlich überschritten, wie eine aktuelle Studie von Interconnection Consulting zeigt.

Widerstandsfähigkeit trotz Preisdruck

Obwohl der Gastro-Kaffeemarkt in den CEE-Ländern in den letzten drei Jahren unter starkem Preisdruck stand, zeigt er weiterhin Widerstandsfähigkeit und Wachstum. Besonders beeindruckend ist die Performance des rumänischen Gastro-Kaffeemarktes, bei dem die Herstellererlöse von 45,5 Millionen Euro im Jahr 2019 auf mittlerweile 62,6 Millionen Euro (2024) angewachsen sind.

Auch der kroatische Markt konnte im selben Zeitraum von 48,6 Millionen Euro auf 60,6 Millionen Euro zulegen. Kroatien ist aktuell eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften in der EU, die positive Reallohnentwicklung und der private Konsum kurbelt die Nachfrage in der Gastronomie an.

Auch in Rumänien wird der Außer-Haus-Konsum durch den steigenden Privatkonsum, einen robusten Arbeitsmarkt, steigende Löhne und Renten getragen. In Polen konnte der Gastro-Markt 2024 sogar um über 12 Prozent auf 186,2 Millionen Euro zulegen, da hier die Preissteigerungen von über 8 Prozent auch im Jahr 2024 weiterhin kräftig ausfielen.

Grafik
(Grafik: © Interconnection)

Kaffee-Pads und Kapseln als Nischenprodukt in der Hotellerie

Kaffee-Pads und Kapseln (Einzelportionen) spielen am aggregierten CEE-Markt eine untergeordnete Rolle und machen mengenmäßig nur 1,9 Prozent des Marktes aus, wertmäßig aufgrund der deutlich höheren Durchschnittspreise als Mahlkaffee und ganze Bohne jedoch 5,0 Prozent des Gastro-Kaffeemarktes. Das Hauptprodukt ist die ganze Bohne mit einem mengenmäßigen Marktanteil von 93,9 Prozent.

Besonders populär sind Pads und Kapseln in der Hotellerie, insbesondere in der Zimmerausstattung und im Frühstücksbereich. Das Hotelsegment hat sich in den vergangenen Jahren wieder deutlich erholt und weist 2024 einen Marktanteil von 20,8 Prozent nach Menge auf. Das Hotelsegment ist damit nur unwesentlich kleiner als Restaurant und Catering mit einem Anteil von 22,9 Prozent.

Das größte Kundensegment ist das Kaffeehaus mit einem Anteil von 49,9 Prozent. Bäckereien und Konditoreien spielen mit einem Marktanteil von 6,4 Prozent eine untergeordnete Rolle, so Marktanalyst Laszlo Barla. 

Starke Player und wachsende Konkurrenz durch kleine Anbieter

Julius Meinl ist in allen neun Ländern stark vertreten, während Atlantic Grupa und Franck besonders in Kroatien, Slowenien und Bosnien erfolgreich sind. Die Strauss Gruppe aus Israel weist eine starke Präsenz in Polen und Rumänien auf.

Neben einigen dominierenden Markt-Playern zeigt die Wettbewerbsanalyse auch einen signifikanten Marktanteil kleinerer Akteure, was auf geringere Barrieren im Ho.Re.Ca-Segment im Vergleich zum Einzelhandelssektor hinweist.

(Interconnection Consulting/SAKL)

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