Arild Stubberud im Interview vor den deutschen Barista-Meisterschaften
Was finden Sie bei den Barista-Meisterschaften besonders spannend?
Wenn Barista echte Neuerungen präsentieren! Bei den Meisterschaften geht es darum, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Das ist bei zwölf Kaffees in 15 Minuten nur eingeschränkt möglich. Deshalb entscheiden sich die meisten Teilnehmer für den sicheren Weg – sie zeigen das, was sie bereits kennen und gut können. Es sind aber immer wieder mutige Baristas dabei, die alles anders machen und uns ein neues Erlebnis, eine neue Herangehensweise vorstellen. Das ist sehr spannend.
Sind sich die Jurymitglieder immer einig?
Nein, es passiert immer wieder, dass ein Jury-Mitglied eine andere Meinung hat. Wenn er diese überzeugend erklären kann, frage ich die gesamte Jury, ob sie damit einverstanden ist. Da wird manchmal viel diskutiert, bis sich die Jury als Team einig ist.
Was ist die verrückteste Kaffeekreation, die Sie jemals getrunken haben?
Bei einer nationalen Meisterschaft wurden einmal Stückchen von geräuchertem Lachs serviert, über die der Espresso als Balsamico gegossen wurde. Ein anderes Mal gab es eine Mischung von Espresso und Pfirsich-Sahne-Mousse, die dickflüssig wie ein Brei war und mit dem Löffel gegessen werden musste. Bei der World Barista Championship 2011 zauberte Alejandro Mendez aus El Salvador eine wunderbare Kreation aus Aufgüssen von Kaffeeblüten, getrockneten Kaffeefrüchten und Fruchtschleim (Mucilage). Da kommt bestimmt noch mehr!
Worauf freuen Sie sich besonders bei den Meisterschaften in München?
Auf die Zusammenarbeit mit einigen der besten Kaffeeprofis aus Deutschland und Europa! Eine davon ist Erna Tosberg aus Münster, die deutsche Gewinnerin von letztem Jahr in der Disziplin Barista. Sie erreichte den zehnten Platz bei der World Barista Championship 2016.
(GHM/MJ)