125 Jahre Café Museum
125 Jahre ist es her, dass das Café Museum seine Tore öffnete und schnell zum Dreh- und Angelpunkt für Intellektuelle, Künstler und Schriftsteller der damaligen Zeit wurde. Liebevoll „Secessionisten-Tschecherl“ oder „Café Nihilismus“ genannt, erreichte das am 19. April 1899 eröffnete Café Museum in der Operngasse somit schnell Kult-Status.
Durch die unmittelbare Nähe zur K.u.K. Hofoper, zum Künstlerhaus und der damals neu gegründeten Secession bot das Kaffeehaus vor allem Künstlern und Schriftstellern einen Ort, um zu philosophieren, sich auszutauschen, aber auch die eigenen Künste auszustellen. Zu den brillanten Köpfen, die sich regelmäßig im Café Museum die Klinke gaben, gehörten unter anderem Gustav Klimt, Egon Schiele, Otto Wagner, Oskar Kokoschka und Franz Lehar.
„Unser Ziel war immer, den Charakter und Charme des Hauses wieder aufleben zu lassen“
Im Jahr 2010 pachtete die Gastronomen-Familie Querfeld von der Familie Pretscher-Rokitansky das Café. Irmgard und Berndt Querfeld ließen den alten Charme wieder aufleben und vereinen nun den alten Glanz mit modernen Ideen.
„Wir haben uns sofort in das Café Museum und das, was es verkörpert, verliebt“, sagt Irmgard Querfeld, Geschäftsführerin des Café Museum. „Unser Ziel war immer, den Charakter und Charme des Hauses wieder aufleben zu lassen und in die heutige Zeit zu führen. Das Café Museum ist und bleibt auch nach 125 Jahren ein zeitloser und einzigartiger Bestandteil des Wiener Kulturguts.“
Das Café Museum – Von altem Glanz und neuen Visionen
Und alles begann an einem Hochzeitstag: Irmgard und Berndt Querfeld feierten ihren 12. Hochzeitstag mit einem Rendezvous im Café Museum – damals noch mit anderen Betreibern. Hier erhielt Irmgard Querfeld einen Antrag der ungewöhnlichen Art. Ihr Ehemann fragte sie, ob sie gemeinsam dieses Kaffeehaus pachten wollen. Sie bejahte diese Frage sofort.
„Wer kann schon behaupten, ein Café zum Hochzeitstag bekommen zu haben“, schmunzelt Irmgard Querfeld.
Mit der Neueröffnung des Café Museum im Oktober 2010 durch die erfahrenen Cafétiers Irmgard und Berndt Querfeld fanden auch Teile der Original-Einrichtung des Café Museum von Adolf Loos wieder ihren Platz in dem gemütlichen Kaffeehaus. Unter den neuen Betreibern hielt außerdem die beliebte Inneneinrichtung des Architekten Hans-Peter Schwarz nach Plänen des gefeierten Architekten Josef Zotti wieder Einzug.
Betreiberin Irmgard Querfeld engagiert sich mit ihrem Team, den Charakter des Hauses aufrecht zu erhalten, während sie genügend Raum für die Gegenwart und Zukunft schaffen. Vor allem Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein wird ein großer Stellenwert eingeräumt. Daher ist neben anderen spannenden Projekten auch eine Begrünung der Fassade des Café Museum geplant.
Treffpunkt großer Denker und Genießer – heute wie damals
Rund 500 Kaffee und 200 Stück Torte gehen hier für knapp 1.000 Besucher pro Tag über die Theke – Auch in der heutigen Zeit stellt das Café Museum einen wichtigen Teil der Wiener Kaffeehauskultur dar und bietet Raum für Austausch, Kunst und Kultur.
Ein wichtiger Bestandteil des Café Museum sind monatliche Lesungen verschiedener bekannter Autoren, wie Ana Marwan, Elias Hirschl, Barbara Frischmuth, Franzobel, Julya Rabinovich, und vielen mehr, zu denen Familie Querfeld gemeinsam mit Autor Gerhard Loibelsberger laden. Neben den Lesungen lädt auch die hauseigene Bibliothek zum literarischen Verweilen ein.
In Zukunft ist ein eigener Café Museum Literaturpreis geplant, der das Kaffeehaus zu DEM Literaturcafé Wiens machen soll.
(Café Museum/SAKL)