Österreicher trinken wieder mehr Bier
Das Lieblingsgetränk der Österreicher legt absatzmäßig im vergangenen Jahr weiter zu, wie der Brauereiverband in einer Aussendung verlautbarte: Mit rd. 9,9 Mio. Hektoliter (inkl. alkoholfreiem Bier) stieg 2019 der Bier-Gesamtausstoß um 1,9 Prozent. Die Exporte legten um 8,5 Prozent bzw. 107.340 hl zu, im Inland wurde mit rd. 8,61 Mio. hl ein leichtes Plus von 0,9 % bzw. 78.136 hl gebraut. Der Pro-Kopf-Konsum liegt etwa auf dem Niveau der Vorjahre bei 106 – 107 Litern. Alkoholfreies Bier verzeichnete in Österreich einen weiteren Zuwachs von 11,2 Prozent bzw. 26.743 hl. Im Bierland Österreich brauen vom Neusiedler- bis zum Bodensee aktuell 312 (2018: 298) österreichische Brauereien (eine der höchsten Brauereidichten weltweit!) weit mehr als 1.000 verschiedene Biere.
Lager/Märzen unverändert Spitzenreiter, Zuwächse bei den Alkoholfreien
Wie bereits im Vorjahr wurde auch 2019 Lager-/Märzenbier im Inland am häufigsten getrunken: Rund 5,6 Mio. hl bedeuten eine leichte Zunahme von 1 Prozent (+43.483 hl) bzw. mit rund 65 Prozent Marktanteil Platz 1 unter den Biersorten. Ebenso verzeichneten alkoholfreies Bier und AF-Radler (+21.578 hl bzw. +10 %), alkoholfreies Weizenbier (+5.166 hl bzw. +25 %), Weizenbier (5.464 hl bzw. +5 %) sowie Kreativbier (+207 hl bzw. +7 %) im vergangenen Jahr Zuwächse. Rückläufig waren u. a. Pils (-12.231 hl bzw. -5 %) und Bockbier (-4.002 hl bzw. -17 %).
Fast jeder Dritte konsumiert wöchentlich Bier
Brauereiverbands-Geschäftsführerin Jutta Kaufmann-Kerschbaum verwies auf eine aktuelle Umfrage unter 1.000 Österreichern. Knapp dreißig Prozent der Befragten konsumieren demnach wöchentlich Bier (zum Vergleich: bei Wein sind es 19 %). Entscheidend für die Österreicher ist dabei ganz klar der Geschmack: 81,2 Prozent der Befragten (quer über alle Gruppen) bewerten diesen mit sehr wichtig. Auf dem zweiten Platz rangiert mit 42,7 Prozent sehr hoher Wichtigkeit die Natürlichkeit des Biers (Inhalts- und Rohstoffe) – wobei die Bedeutung hierfür mit dem Lebensalter der Befragten tendenziell steigt. Platz drei der wichtigsten Aspekte belegt das Herkunftsland, gefolgt von der nachhaltigen Gebindeform bzw. der Gebindeform allgemein (Flasche/Dose), der Regionalität und dem Preis.
Auch Brauer fordern Hilfe für Gastronomen
Die Erfolgsgeschichte heimischen Bieres sei untrennbar mit der österreichischen Gastronomie verbunden. Daher, so Brauereiverbands-Obmann Sigi Menz, müsse man in der aktuellen Ausnahmesituation aufgrund des Corona-Virus „den Gastronomen, die mit drastischen Umsatzrückgängen zu kämpfen haben, mit einem Soforthilfepaket tatkräftig unter die Arme greifen. Das muss über die von der Regierung angekündigten Kredithaftungen hinausgehen und es den Betroffenen erleichtern, Arbeit und Personal temporär zu reduzieren sowie Zahlungen auszusetzen, um die Betriebe nicht in den Konkurs zu treiben.“