Absatz 2020

„Ich werde keine Angaben machen, wie teuer die Corona-Krise für uns ist“

Drei Flaschen Warsteiner Bier
Der Absatz der Warsteiner Brauereien ging 2020 um 16,2 Prozent zurück. (Foto: © monticellllo/stock.adobe.com)
Für die Warsteiner Brauerei war das Jahr 2020 schwierig. Vor allem der frühe Wegfall der Auslandsmärkte machte sich bemerkbar. An den strategischen Zielen der Brauerei hat dies allerdings nichts geändert.
Freitag, 15.01.2021, 08:29 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Die Warsteiner Brauerei hat im Corona-Jahr 2020 deutlich weniger Bier verkauft. Der Absatz ging im Vergleich zum Vorjahr um 16,2 Prozent zurück – im Inland waren es 17,4 Prozent Minus, im Ausland 11,8 Prozent, wie aus einer Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht. Mengen und Gruppenzahlen nannte das Familienunternehmen für das vergangene Geschäftsjahr nicht. Traditionell macht Warsteiner auch keine Angaben zum Ergebnis.

Früher Lockdown der Auslandsmärkte machte sich bemerkbar

Als Pils-Exporteur sei Warsteiner frühzeitig von den Lockdowns in wichtigen Auslandsmärkten wie Italien, Frankreich und Asien betroffen gewesen, erklärte der Sprecher der Geschäftsführung, Christian Gieselmann. In Russland, den baltischen Staaten, den Niederlanden und den USA sei die Absatzentwicklung hingegen positiv verlaufen. „Unser strategisches Ziel, Warsteiner zu einer echten globalen Marke auszubauen, werden wir weiter konsequent verfolgen“, betonte er.

„Haben eine gute Eigenkapitalquote“

In einem „Welt“-Interview erläuterte Gieselmann: „Ich werde jetzt keine genauen Euro-Angaben machen, wie teuer die Corona-Krise für uns ist. Sie haut in jedem Fall heftig ins Kontor.“ Um die Existenz von Warsteiner müsse sich aber niemand Sorgen machen. „Als Familienunternehmen sind wir solide finanziert und haben eine gute Eigenkapitalquote.“

Neue Produkte angekündigt

Entlassungen sind nach seinen Angaben nicht geplant. In vielen Bereichen werde das Instrument Kurzarbeit genutzt, etwa für den Außendienst Gastronomie oder in der Fassbierabfüllung. Teilweise seien bis zu 300 von 1100 Mitarbeitern in der Gruppe in Kurzarbeit gewesen. Zur Gruppe gehören die Paderborner Brauereien, die Herforder Brauerei und Anteile an der König Ludwig Schloßbrauerei Kaltenberg. Gieselmann kündigte für dieses Jahr in der Firmenmitteilung neue Produkte unter anderem im wachsenden Markt der alkoholfreien Biere an.

(dpa/NZ)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Die Absatzkrise der Brauereien in Deutschland geht weiter.
Bierabsatz
Bierabsatz

Das Bier läuft nicht mehr – Brauereien in Alarmstimmung

So wenig Bier wie im Jahr 2023 haben die deutschen Brauer seit der Wiedervereinigung noch nie verkauft. Höhere Preise sind nur schwer durchsetzbar. Doch die wirklichen Probleme kommen erst noch.
Ausschank mit Zapfanlage, mehrere gefüllte Biergläser unter Zapfhähnen mit unterschiedlichen Biersorten
Brauerei
Brauerei

Absatz von Fassbier steigt

Die Biergärten füllen sich wieder mit Gästen und auch Feste finden wieder statt. Damit kehrt auch der Absatz von Fassbier wieder zurück. Allerdings fehlen noch Mengen im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie.
Dr. Claus Stauder
Nachruf
Nachruf

Dr. Claus Stauder ist gestorben

Am 29. Juni 2024 ist Dr. Claus Stauder, der ehemalige geschäftsführende Gesellschafter der Privatbrauerei Jacob Stauder, im Alter von 86 Jahren verstorben. Er prägte nicht nur die Brauereibranche, sondern auch das Gastgewerbe.
V. l. n. r.: Dr. Werner Gloßner (Doemens Academy), Michael König (Biersommelier Maisel & Friends), Markus Briemle (Leiter Technologie Brauerei Gebr. Maisel) und Christian Wolf (Verkostungsleiter Meininger Verlag)
Auszeichnung
Auszeichnung

Brauerei Gebr. Maisel ist „Brauerei des Jahres“

In freudige Gesichter durfte man bei der Verkündung der Ergebnisse der Finest Beer Selection in Neustadt an der Weinstraße blicken. Die Familienbrauerei Maisel aus Bayreuth konnte beim Award auf ganzer Linie überzeugen und für sieben ihrer Biere eine rekordverdächtige Punktzahl erzielen.
Auszubildende beim Bierbrauen
Bierprojekt
Bierprojekt

Auszubildende der Brauerei Gebr. Maisel brauen ihr eigenes Bier

Krönender Abschluss: Bei dem „Project Maisel“ dürfen die Auszubildenden des Abschlussjahrgangs als Gesellenstück ihr eigenes Bier brauen. Dabei übernehmen sie die Verantwortung für alle Schritte – von der Kreation über den Brautag bis hin zur Vermarktung. Das Projekt ging in diesem Jahr bereits in die vierte Runde.
Die Bayerischen Brauereien verkauften im vergangenen Jahr rund 23,9 Millionen Hektoliter Bier.
Knappe Kiste
Knappe Kiste

Bundesweiter Bierabsatz: Bayern bleibt Spitzenreiter

Hopfen und Malz, Gott erhalt’s: Am 23. April ist Deutscher Tag des Bieres. Das muss gefeiert werden. Am besten mit einem Bier in der Hand. Aber welches Bundesland verkauft das meiste Bier?
Bundeskanzler Olaf Scholz und Brauer Michael Albrecht
Hoher Besuch
Hoher Besuch

Olaf Scholz zu Gast bei „Gold Ochsen“

Am 16. Januar 2023 war es soweit: Anlässlich ihres 425. Jubiläums besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz die Brauerei „Gold Ochsen“. Neben einem Rundgang durch die Produktion stand der persönliche Austausch mit der Belegschaft im Fokus.
Bierkenner Oliver Wesseloh degustiert ein Bier.
Interview
Interview

Schmeckt Bier vom Fass besser?

Es ist eine Streitfrage unter allen, die gerne einmal ein Bier trinken: Schmeckt es frisch vom Fass gezapft wirklich besser als aus der Flasche? Ein Bierexperte klärt auf.
Prof. Dr. Ludwig Narziß
Nachruf
Nachruf

Trauer um Prof. Dr. Ludwig Narziß

Der Deutsche Brauer-Bund trauert um Prof. Dr. Ludwig Narziß, der am 29. November im Alter von 97 Jahren verstorben ist. Als Brauwissenschaftler hat Prof. Dr. Ludwig Narziß den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis verstärkt und dadurch die Branche geprägt.