Drogenbeauftragte empört über Haustrunk der Brauereien
Im vergangenen Jahr haben die Mitarbeiter der deutschen Brauereien insgesamt 137.331 Hektoliter Bier als Teil ihres Lohns ausgegeben bekommen. Wie BILD Online berichtet, ist das der niedrigste Wert, seit das statistische Bundesamt diese Daten erhebt. So waren es im Jahr 1991 noch 599.446 Hektoliter, die als „Haustrunk ausgezahlt“ wurden. Marlene Mortler ist darüber mehr als empört. „Das Zahlungsmittel in Europa ist der Euro und das ist auch richtig so. Ich bin mir sicher, dass es Alkohol als Lohnbestandteil in zehn Jahren nicht mehr geben wird“, so Mortler gegenüber der BILD.
Claus-Harald Güster, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft NGG ist jedoch ganz anderer Meinung: „Haustrunk ist seit Jahrzehnten fester Bestandteil von Tarifverträgen in der Brauwirtschaft. Es gibt keine Veranlassung, an dieser Errungenschaft zu rütteln, zumal Bier ein legal hergestelltes Produkt ist“, so Güster. „Die Brauer sind stolz auf ihre Produkte und werden nicht zulassen, dass immer wieder versucht wird, den Haustrunk infrage zu stellen“, sagte der gelernte Brauer weiter. Für eine Auswertung hat BILD bei verschiedenen Brauereien angefragt und folgende Ergebnisse erhalten.
- Bei Krombacher bekommen Angestellte 45 Liter Bier im Monat. Das entspricht 540 Litern im Jahr. Im gewerblichen Bereich sind es 55 Liter monatlich und 660 Liter pro Jahr. Als Rentner erhält man bei Krombacher 160 Liter Haustrunk.
- Carlsberg gab an, seine Mitarbeiter mit 40 Litern Haustrunk im Monat zu versorgen, auch die Rentner.
- Bei Warsteiner orientiere man sich an örtlichen Tarifverträgen. An den Standorten in Warstein, Herford und Paderborn bekommen die Angestellten 47,5 Liter pro Person, für die Mitarbeiter der König Ludwig Schoßbrauerei in Kaltenberg gibt es 78 Liter im Monat.
(BILD.de/MJ)