Craftbier-Trend löst Gründerwelle aus
Der Trend zu handwerklich hergestelltem Craftbier hat die Zahl der Brauereien in kürzester Zeit wachsen lassen – zumindest liegen diesbezüglich nun genaue Zahlen aus dem Bundesland Hessen vor. „Die derzeitige Gründerwelle bei Kleinbrauereien ist in erster Linie auf den Craftbier-Trend zurückzuführen“, lässt Imke Häsel, Sprecherin des Brauerbunds Hessen/Rheinland-Pfalz dazu verlauten. Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes gab es im vergangenen Jahr 80 Brauereien in Hessen, ganze zehn Unternehmen mehr als im Vorjahr. Insgesamt gibt es in Deutschland aktuell mehr als 1.500 Brauereien, doch wie viele dieser Betriebe ausschließlich Craft-Sorten brauten, sei derzeitig noch nicht hinreichend bekannt.
„Craftbier bleibt ein Trend und wird weiter wachsen“
Marktforscher haben bezüglich des Craftbier-Marktes laut Brauerbund einen Marktanteil von knapp 0,5 Prozent errechnet, gemessen am Gesamtumsatz des deutschen Biermarktes. „Damit stellt Craftbier eine kleine Nische dar, die jedoch von hoher Wertschöpfung, hoher Kreativität und immenser Medienwirkung geprägt ist“, erklärte Häsel. Ihre Prognose für die nächsten Jahre: Craftbier bleibe ein Trend und werde weiter wachsen. Mit dem Begriff Craftbier grenzten sich ursprünglich kleine Brauer in den USA von großen Konzernen ab. Der Begriff ist nicht geschützt. In Deutschland produzieren auch große Brauereien typische Craftbier-Sorten wie Pale Ale.
„Bier aus Eigenproduktion stark im Kommen“
Dass Craft-Biere nicht etwa nur auf irgendwelche Hobbys der neuen Brauer zurückzuführen sind, zeigt indes eine weitere Untersuchung: Im Auftrag des Hausgeräteherstellers ritterwerk wurde dieser Tage von dem Panelanbieter respondi eine Studie zu Craft-Food, Bio- und regionalem Essen sowie Kaufverhalten in Deutschland durchgeführt. Die Ergebnisse: 62 Prozent der Deutschen möchten künftig noch mehr Bio kaufen und 84 Prozent öfter zu regionalen Produkten greifen. Auch Gin und Bier aus Eigenproduktion seien 2019 weiterhin stark im Kommen, wobei der Studie zufolge 59 Prozent der Befragten noch mehr Craft-Food konsumieren möchten. (ots/lhe/TH)