Brauereien fordern neue Hilfen
Die letzten Monate hatten auch massive Auswirkungen auf die deutsche Brauwirtschaft. Einer aktuellen Umfrage des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) zufolge ist der Bierabsatz im ersten Halbjahr 2020 in den Unternehmen um 16 Prozent zurückgegangen, für das Gesamtjahr 2020 wird mit einem Absatzminus von mindestens 14 Prozent und mit einem Umsatzeinbruch von durchschnittlich 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gerechnet. An der aktuellen Umfrage des DBB beteiligten sich 80 Brauereien aller Größen.
Brauereibetriebe erwarten mehr Hilfen von den Regierungen
Staatliche Hilfen, von denen Brauwirtschaft und Gastronomie profitieren könnten, werden laut Umfrage von der Branche überwiegend als nicht ausreichend bewertet. Mehr als die Hälfte der Brauereien (54 Prozent) wünscht sich mehr Hilfe von Bund und Ländern. Nur ein Viertel (25 Prozent) gab an, dass die Unterstützung des Staates ausreichend sei.
Mehrwertsteuersenkung für Getränke gefordert
Viele der befragten Brauereien fordern eine Beibehaltung der bis 31. Dezember 2020 befristeten Mehrwertsteuersenkung und analog zu Speisen eine Ausweitung auf Getränke in der Gastronomie. Eine zentrale Forderung an die Länder ist es, Außengastronomie auch im Herbst und Winter zu ermöglichen. Alle Betriebe mit reiner Schankgastronomie sollten die Möglichkeit erhalten, den Betrieb mit reduzierter Besucherzahl unter bestimmten Auflagen wiederaufzunehmen. Für die Braubetriebe wird mehr Flexibilität bei den Genehmigungen staatlicher Hilfsanträge bei gleichzeitig weniger Bürokratie eingefordert. Ein wichtiges Anliegen ist auch die Verlängerung von Insolvenzmeldepflichten. Viele Betriebe sprechen sich explizit für eine Aufhebung der Stundungsregelung für die Biersteuer aus bzw. einen Erlass bis zum Ende der Corona-Einschränkungen. Ein häufig geäußerter Wunsch ist auch die Rückkehr zur alten Biersteuermengenstaffel.