Corona-Hilfen

Brauereien fordern neue Hilfen

Ein Brauer in einer Brauerei
Lässt die Politik die deutschen Baruereien im Stich? Zumindest kommt jetzt ein Forderungskatalog aus der Branche. (© Jacob Lund/stock.adobe.com)
Dass die Corona-Krise massive Auswirkungen auf das Gastgewerbe hat, bekommt auch die Brauwirtschaft zu spüren. Diese fühlt sich im Stich gelassen und fordern Nachbesserungen bei den Hilfspaketen.
Mittwoch, 16.09.2020, 13:10 Uhr, Autor: Thomas Hack

Die letzten Monate hatten auch massive Auswirkungen auf die deutsche Brauwirtschaft. Einer aktuellen Umfrage des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) zufolge ist der Bierabsatz im ersten Halbjahr 2020 in den Unternehmen um 16 Prozent zurückgegangen, für das Gesamtjahr 2020 wird mit einem Absatzminus von mindestens 14 Prozent und mit einem Umsatzeinbruch von durchschnittlich 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gerechnet. An der aktuellen Umfrage des DBB beteiligten sich 80 Brauereien aller Größen.

Brauereibetriebe erwarten mehr Hilfen von den Regierungen

Staatliche Hilfen, von denen Brauwirtschaft und Gastronomie profitieren könnten, werden laut Umfrage von der Branche überwiegend als nicht ausreichend bewertet. Mehr als die Hälfte der Brauereien (54 Prozent) wünscht sich mehr Hilfe von Bund und Ländern. Nur ein Viertel (25 Prozent) gab an, dass die Unterstützung des Staates ausreichend sei.

Mehrwertsteuersenkung für Getränke gefordert

Viele der befragten Brauereien fordern eine Beibehaltung der bis 31. Dezember 2020 befristeten Mehrwertsteuersenkung und analog zu Speisen eine Ausweitung auf Getränke in der Gastronomie. Eine zentrale Forderung an die Länder ist es, Außengastronomie auch im Herbst und Winter zu ermöglichen. Alle Betriebe mit reiner Schankgastronomie sollten die Möglichkeit erhalten, den Betrieb mit reduzierter Besucherzahl unter bestimmten Auflagen wiederaufzunehmen. Für die Braubetriebe wird mehr Flexibilität bei den Genehmigungen staatlicher Hilfsanträge bei gleichzeitig weniger Bürokratie eingefordert. Ein wichtiges Anliegen ist auch die Verlängerung von Insolvenzmeldepflichten. Viele Betriebe sprechen sich explizit für eine Aufhebung der Stundungsregelung für die Biersteuer aus bzw. einen Erlass bis zum Ende der Corona-Einschränkungen. Ein häufig geäußerter Wunsch ist auch die Rückkehr zur alten Biersteuermengenstaffel.

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

ein Brauer in einer Brauerei
Biergaststätten
Biergaststätten

Bayerns Brauer fordern finanzielle Unterstützung

Die bayerischen Brauer fühlen sich von der Politik übergangen und fordern, auch die Biergaststätten zu unterstützen. Diese würden laut Bundeswirtschaftsministerium nicht als Gastronomiebetriebe gelten.
Eine Brauerei
Getränkewirtschaft
Getränkewirtschaft

Freie Brauer fordern finanzielle Unterstützung

Der Werteverbund der Freien Brauer fordert eine finanzielle Unterstützung für Gesellschafterbrauereien in der Corona-Krise und wendet sich mit einem offenem Brief an die Politik.
Junge Mann in einem Restaurant
Aufruf
Aufruf

Gastwelt braucht mehr ausländische Arbeitskräfte

Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt fordert die Politik auf, mehr für die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte zu tun. Als überaus integrativer Wirtschaftszweig, mit massivem Personalmangel, liegt laut DZG hierin die Lösung für eines der drängenden Probleme der Branche.
Friedrich Merz
Dehoga Branchentag
Dehoga Branchentag

Friedrich Merz für reduzierte Mehrwertsteuer in der Gastronomie

Beim Dehoga Branchentag diskutierten Spitzenpolitiker über die aktuelle politische Situation und die Herausforderungen im Gastgewerbe. Nicht nur Friedrich Merz sprach sich dabei für eine reduzierte Mehrwertsteuer in der Gastronomie aus. 
Olaf Scholz und Christian Lindner
Nachgefragt
Nachgefragt

Ampel-Aus: „Das Gastgewerbe braucht eine starke und durchsetzungsfähige Bundesregierung“

Der 6. November 2024 geht wohl als denkwürdiger Tag in die Geschichte ein: Erst gewinnt Donald Trump die US-Wahl; am Abend folgt dann das Ende für die Ampelkoalition. Verbände des Gastgewerbes fordern jetzt schnelle Neuwahlen. Politischer Stillstand sei zu vermeiden, wie sie auf Anfrage von HOGAPAGE betonen. 
v.l.n.r. die Mitglieder des Dehoga Bayern: Christopher Riemensperger (Schatzmeister), Andreas Brunner (2. Vizepräsident), Michaela Schmitz-Guggenbichler (Vorsitzende des Fachbereichs Gastronomie), Angela Inselkammer (Präsidentin), Tourismusministerin Michaela Kaniber, Dr. Thomas Geppert (Geschäftsführer), Thomas Förster (1.Vizepräsident).
Aufruf
Aufruf

Kaniber fordert politische Wende für das Gastgewerbe

Die Tourismusministerin Michaela Kaniber hat sich auf dem diesjährigen Gastgebertag des Dehoga Bayern zur aktuellen Lage der Branche geäußert. In einem Statement fordert sie unter anderem die Rückkehr zum niedrigeren Mehrwertsteuersatz.
Im Dialog (v.l.n.r.): Gerhard Bruder, Staatsekretärin Leonie Gebers (SPD), Staatsekretärin Silvia Bender (Grüne), Homeira Amiri und DZG-Vorstand Dr. Marcel Klinge
Gesprächs-Event
Gesprächs-Event

Gastwelt im intensiven Austausch mit der Politik

Im kommenden Jahr finden die Wahlen für den Bundestag statt. Bis dahin will die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt mit Abgeordneten in einen tiefgehenden Dialog treten, um die Belange der Branche mehr in den Fokus der Politik zu rücken. 
BdS-Präsident Matthias Kutzer, Staatsminister Dr. Florian Herrmann, CSU-Generalsekretär Martin Huber, MdB Stephan Thomae und BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert beim BdS-Mittagsempfang (v.l.n.r.).
Mitgliedertreffen
Mitgliedertreffen

Systemgastronomie fordert politische Hilfe

Beim Mittagsempfang des Bundesverbands der Systemgastronomie in München standen die aktuellen Herausforderungen der Branche ganz oben auf der Tagesordnung. Die Gastredner Dr. Florian Herrmann, Stephan Thomae sowie Martin Huber verstanden es, auf die Belange einzugehen und sagten ihre Unterstützung zu.
Sarah Wiener
Neuanfang
Neuanfang

Sarah Wiener: „Ich bin gerade dabei, mein Leben neu zu sortieren“

Seit 2019 saß Sarah Wiener für die österreichischen Grünen im Europaparlament. Nun will sie sich wieder mehr ihrer Wahlheimat in Brandenburg widmen – einige Ideen hat sie schon.