Brauerei lässt erstes Bier von „Künstlicher Intelligenz“ kreieren
Das Kreieren von neuen Bier-Rezepten war bis vor kurzem den Braumeistern vorenthalten. Nun aber ist eine Künstliche Intelligenz dazu imstande: Ein Team der Hochschule Luzern entwickelte einen Rezept-Generator, den es mit knapp 70.000 verschiedenen Rezepten „gefüttert“ und anhand künstlicher Intelligenz gelehrt hat, aus all diesen Rezepten ein ganz neues Bierprodukt zu schaffen.
„Bierbrauen ist mehr als nur Zutaten zusammenmischen“
Computer können mithilfe Künstlicher Intelligenz aus riesigen Datenmengen lernen, wenn man ihnen genau sagt, was sie lernen sollen und ihnen Fehler im Lernprozess aufzeigt, doch auch der Mensch ist essentiell in diesem Lernprozess. Denn eine KI kann nicht selbst Zusammenhänge sehen oder Schlüsse ziehen, da stösst sie an ihre Grenzen. So auch beim Bierbrauen. Braumeister Adrian Minnig ließ dazu verlauten: „Wir haben schnell gemerkt, dass die Rezepte, welche die künstliche Intelligenz zusammengestellt hatte, noch nicht wirklich braubar waren. Denn beim Bierbrauen gibt’s noch viel mehr Einflussfaktoren als nur die Zutaten zusammenzumischen.»
„KI wird Bierbrauer niemals ersetzen“
Erst die Expertise von Adrian Minnig und seinem Team machte aus den von der künstlichen Intelligenz generierten Anleitungen brauchbare Rezepturen für ein Bier. Eine KI kann also allein kein Bier-Rezept herstellen. Und doch sei die KI eine willkommene Ideengeberin und würde einem vor allem die Recherche erleichtern, sagt Minnig. „Wenn ich für die Kreation eines neuen Bieres auf die Datenfülle aus Plattformen auf der ganzen Welt zugreifen kann, ist das enorm hilfreich. Ich muss nicht ans andere Ende der Welt reisen, um einen neuen Hopfen zu entdecken. Ich kann einfach online darauf zugreifen.“ So könne die KI das Bierbrauen zwar unterstützen –die Braumeister würde sie jedoch niemals ersetzen.