Interesse an alkoholfreiem Wein wächst
Noch scheint relativ wenigen bekannt zu sein, dass es zu herkömmlichem Wein auch alkoholfreie Alternativen gibt. Das ergab nun die vom Deutschen Weininstitut (DWI) beauftragte Verbraucherumfrage des Marktforschungsinstituts Nielsen zum Konsum alkoholfreien Weins und Sekt unter insgesamt 16.883 Personen. Nur 15 Prozent der Befragten kannten demnach alkoholfreien Weißwein, zwölf Prozent alkoholfreien Rot- und neun Prozent alkoholfreien Roséwein. Von diesen Personengruppen hatte jeweils rund ein Viertel die angegebene alkoholfreie Weinart schon einmal getrunken. Bei alkoholfreien Schaumweinen war der Bekanntheitsgrad mit 53 Prozent dagegen deutlich größer. Nahezu zwei Drittel der Personen, die alkoholfreien Sekt kannten, hatten ihn auch schon konsumiert.
Fakten zu den Konsumenten
Die Zielgruppe für alkoholfreien Wein scheint sich durch die Befragung relativ deutlich abzuzeichnen: Mit einem Anteil von 60 bis 66 Prozent konsumieren tendenziell mehr Frauen als Männer die alkoholfreien Varianten. Alkoholfreier Weißwein wird überdurchschnittlich von Konsumenten mit hohem Wohlstandsniveaugetrunken und bezüglich der Altersgruppen überproportional von solchen, bei denen die Kinder aus dem Haus sind.
Rund ein Drittel derjenigen, die keine alkoholfreien Wein- oder Sektalternativen konsumieren, bevorzugen andere Getränke ohne Alkohol. Dabei ist die größte Konsumbarriere der Geschmack. Aber auch das fehlende Angebot und die vergleichsweise schlechte Verfügbarkeit sind für die geringe Konsumrate und Bekanntheit von alkoholfreien Weinen relevant.
Alkoholfreier Wein und Sekt wird eher zu besonderen Anlässen und aus sozialen Gründen getrunken, etwa um in geselliger Runde mit anstoßen zu können. Als wichtigstes Konsum-Motiv wurde die Teilnahme am Straßenverkehr genannt, aber auch der generelle Verzicht auf Alkohol spielt eine größere Rolle.
Alkoholfreie Weine und Schaumweine werden immer beliebter
Doch auch wenn unter den Befragten die Alkoholfrei-Varianten noch vergleichsweise unbekannt waren, so hat das Angebot an alkoholfreien Weinen und Schaumweinen von Weingütern, Winzergenossenschaften und Handelskellereien, laut DWI, im Verlauf der letzten Jahre deutlich zugenommen. Und auch geschmacklich hätten sich die alkoholfreien Weine dank neuer, aromaschonender Technologien in den letzten Jahren äußerst positiv weiterentwickelt. Der Marktanteil dieser alkoholfreien Weinalternativen am gesamten Weinkonsum dürfte sich derzeit zwar noch unter einem Prozent bewegen, jedoch berichten nahezu alle Anbieter steigende Absatzzahlen. Beim alkoholfreien Sekt liegt der Marktanteil mit rund fünf Prozent am Schaumweinkonsum bereits deutlich höher.
Die Studie wurde im Frühjahr 2020 durchgeführt. Seit 2020 analysiert das Marktforschungsinstitut Nielsen für das DWI den heimischen Weinmarkt.
(DWI/KP)
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