Die spektakulärsten Hotel-Lobbys
„Eine Hotel-Lobby ist nicht mehr nur für das Ein- und Auschecken der Gäste da, sondern hat gleich mehrere Funktionen: Empfangsraum, Lounge, oftmals Bar und Frühstücksraum, ist aber auch Aushängeschild für das gesamte Hotel. Die Lobby ist quasi das Herzstück des Hauses“, erklärt Moritz Dietl, Geschäftsführender Partner der Treugast. Wie Hotels mit architektonischen Voraussetzungen und unterschiedlichen Konzeptionen überzeugen, zeigen sechs ausgewählte Beispiele:
Michelberger Hotel in Berlin: Hotel oder Wohnzimmer?
Das Michelberger Hotel in Friedrichshain ist ein hippes Designhotel und erinnert an eine riesige Wohngemeinschaft. Es ist sehr „Berlin“ und überzeugt durch Kreativität und grenzt sich mit einem rebellischen und etwas rauen Stil von Mitbewerbern ab. In der Lobby dominiert eine legere Atmosphäre — Bücher und Zeitschriften sind allgegenwärtig. Die Lobby vereint Empfang, Café und Bibliothek in einem. „Die Lobby des Michelberger Hotels schafft es, Menschen in trendiger Café-Atmosphäre formell und informell in Kontakt miteinander zu bringen. Mit Internetzugang und Arbeitsbereich lädt die Lobby zum Verweilen ein — egal ob privat oder beruflich“, so Moritz Dietl.
The Qvest in Köln: Sakrale Atmosphäre trifft auf Design-Klassiker und moderne Kunst
Der neugotische Eingangsbereich des The Qvest in Köln beeindruckt durch hohe Wände, Rippengewölbe und Spitzbögen. „Das Gebäude wurde bereits 1867 erbaut und beherbergte früher das Stadtarchiv Kölns. Heute ist die imposante Eingangshalle zur Hotel-Lobby umfunktioniert worden und beeindruckt vor allem durch die sechs Meter hohen Gewölbedecken“, so Moritz Dietl. arcelona-Chairs von Mies van der Rohe aus den 1950er Jahren und zeitgenössische Kunstwerke an den Wänden. „Die Lobby steht ganz für sich und ist Aushängeschild für das gesamte Hotel. Die Tecta Lounge hingegen bietet Besuchern und Hotelgästen ausreichend Platz. Diese ist aber ebenso wie der Eingangsbereich im modernen Stil eingerichtet und besitzt sechs Meter hohe Decken“, ergänzt Dietl. Wem das Interieur gefällt, der kann die Designerstücke im gleichnamigen Shop gleich kaufen.
Radisson Blu Hotel Berlin: Alles dreht sich um die Unterwasserwelt
Eine wirklich spektakuläre Hotel-Lobby hat das Radisson Blu Hotel in Berlin. Beim Betreten des Fünf-Sterne-Hotels sorgt ein gigantisches 25 Meter hohes Aquarium für einen Wow-Effekt: Das größte zylinderförmige Aquarium der Welt mit über 1.500 exotischen Fischen und einer Million Liter Salzwasser ragt in der Mitte des Lichthofes empor. Nach dem Check-in fahren die Gäste über einen gläsernen Fahrstuhl durch die Mitte des Aquariums empor. Um das Aquarium herum können sich Gäste zwischen einer Bar, gemütlichen Sitzgelegenheiten und einem Empfangstresen entscheiden. Besonderes Highlight der Radisson Blue Lobby: Von einigen Zimmern aus hat man zu jeder Tageszeit Aussicht auf die vielen verschiedenen Salzwasser-Fische.
ME London by Melia: Einzigartig und zukunftsträchtig
Check-in im Inneren einer Pyramide? Das ME by Melia in London empfängt seine Gäste in einem pyramidenförmigen Raum. An den weißen Marmorwänden flimmert eine Lichtshow. Das Interieur ist in schwarz und weiß gehalten. In der Mitte steht ein Buch, das ein Zitat von Aristoteles zeigt. „Die Lobby wirkt sehr futuristisch und klar. Gespielt wird mit Lichteffekten und der Dunkelheit — durch die Projektion an die schwarzen Wände ist ein steter Wechsel der Motive möglich. Wiederkehrende Gäste erleben hier immer wieder etwas Neues, das Ankommen wird zum Erlebnis“, so Dietl. Das Konzept des ME by Melia in London stammt vom renommierten Londoner Architekturbüro Forster & Partner.
Reichshof Hamburg: Denkmalschutz und Design
Das Reichshof Hamburg Curio Collection by Hilton befindet sich in einem historischen Gebäude, das sich unter Denkmalschutz befindet.Nach der Wiedereröffnung 2015 glänzt die eindrucksvolle Hotelhalle im Stil des Art déco der Goldenen Zwanziger. Nach Aussage der Analysten der Treugast Solutions Group vereint die Hotelhalle mit großer Grundfläche gleich mehrere Elemente: Empfang, Lounge- und Meetingbereiche sowie das Emil’sBistro. Modernes Design, wie zum Beispiel pinke Kronleuchter, setzt dabei in der Marmorsäulenhalle Akzente.
Kameha Grand Hotel in Bonn: Lobby im Neo-Barock
Die Eingangshallen des Kameha Grand Hotels am Rheinufer in Bonn trägt die Handschrift des niederländischen Interior-Designers Marcel Wanders. Er spielt mit Proportionen wie auch Farben und versprüht Lebenslust. Moritz Dietl: „Eine große Rezeption sucht der Gast im Kameha Grand Hotel Bonn vergeblich. Statt eines Tresens finden sich dort viele kleine Stehtische, an denen Mitarbeiter die Gäste willkommen heißen. Umso mehr Platz bieten die Bar und die großzügigen Ledersofas, die die Lobby zur Begegnungsstätte machen.“ (MJ)