Sandwichkette unter Druck

Wie tief steckt Subway in der Krise?

Ein frisches Subwaysandwich wird von einem Mitarbeiter eingepackt
In Nordamerika hat die Sandwich-Kette Subway mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. (Foto: dpa)
Umsatzschwund, Filialschließungen, Streit mit Franchise-Partnern: Zumindest im US-Heimatmarkt hat die Sandwichkette Subway derzeit wenig zu lachen. Wie konnte der McDonald’s-Rivale so in die Krise geraten? Und wie sieht die Lage im Deutschland-Geschäft aus?
Dienstag, 09.01.2018, 10:11 Uhr, Autor: Markus Jergler

Beim Sandwich-Riesen Subway begann das neue Jahr mit üppigen Rabatten. In den USA wird der einstige Verkaufsschlager „Footlong“ – ein rund 30 Zentimeter langes Riesen-Sandwich – jetzt in fünf Varianten zum Schleuderpreis von 4,99 Dollar angeboten.

„Unsere Kunden haben uns gesagt, was sie wollen, und wir haben zugehört“, verkündete Subway-Manager Jack Luttrell. Doch wer nun annimmt, dem Konzern gehe es so gut, dass er sich großzügige Sonderangebote leisten könnte, liegt falsch. Im Gegenteil: Subway kriselt heftig. Die Zeiten, in denen sich die Kette mit ihren Sandwiches erfolgreich als gesündere Alternative zu Rivalen wie McDonald’s oder Burger King vermarkten konnte, sind vorbei. Zumindest in Nordamerika, in Deutschland sieht die Lage anders aus. Doch insbesondere im US-Heimatmarkt tut sich Subway schwer. 2017 wurden hier 909 Filialen oder drei Prozent aller Geschäfte geschlossen, wie ein Vertreter des Konzerns der News-Website „Business Insider“ verriet.

Warum steckt der Konzern in der Krise?
Neben dem harten Konkurrenzkampf im US-Markt, wo sich die Fast-Food-Branche mit Discount-Aktionen überbietet, leidet Subway unter hausgemachten Problemen. Gerichtsverfahren und Skandale bremsten die Kette in den vergangenen Jahren aus. So wurden die Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum 2015 von der Kinderporno- und Sex-Affäre eines langjährigen Werbeträgers des Unternehmens überschattet. Der Fall von Jared Fogle alias „Jared the Subway Guy“, der angeblich dank der Sandwiches 100 Kilo abspeckte und so zum Markenbotschafter wurde, setzte dem Konzern zu.

Hinzu kamen eigene Rechtsstreitigkeiten und Vorwürfe wegen mangelnder Produktqualität. Zum Teil handelte es sich um Angelegenheiten, die eher als Skurrilitäten des zur Klagewut einladenden US-Rechtssystems betrachtet werden können. Lange stritt Subway zum Beispiel mit Sammelklägern um die genauen Maße seiner Sandwiches. Anwälte hatten 2013 angezweifelt, dass der „Footlong“ auch wirklich stets einen Fuß lang ist. Der Fall wurde nach jahrelangem Hickhack von einem Richter zu den Akten gelegt, doch der Imageschaden blieb.

Zudem wurde Subway – wie etliche andere Fast-Food-Anbieter – 2014 beschuldigt, in seinem Brot Zutaten zu verwenden, die unter anderem auch in Yogamatten eingesetzt werden. Dass der Konzern daraufhin mitteilte, dass dies nicht länger der Fall sei, macht es kaum weniger peinlich. Zuletzt gab es Berichte, wonach Subways Hühnerfleisch zu rund 50 Prozent aus Sojaproteinen bestehe. Das Unternehmen wies dies als „absolut falsch“ zurück.

Wie sieht die Lage in Deutschland aus
Färben die Probleme in den USA auf das Geschäft hierzulande ab? Davon kann laut einer Sprecherin keine Rede sein. „Die Entwicklungen von Subway in Deutschland sind äußerst positiv“, heißt es in einem Statement. Seit dem Jahr 2011 könne das Unternehmen hier auf ein stetiges und deutlich über dem Branchenschnitt liegendes Umsatz-, Ertrags- und Filialwachstum zurückblicken. Allein 2017 seien 50 neue Standorte eröffnet worden. Aktuell verfüge Subway in Deutschland über 668 Filialen, die von über 360 Franchisenehmern betrieben würden. (dpa/MJ)

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