Welche Zahlungsarten müssen Wirte bieten?
Fakt ist: Bequem und bargeldlos bezahlen zu können, wird heute von vielen Gästen als selbstverständlich vorausgesetzt. Bieten Gastronomen keine Kartenzahlung an, lassen sie sich potentielle Kundschaft und Umsatz entgehen.
Ein absolutes Muss: die Akzeptanz von Debitkarten
Debitkarten finden sich im deutschsprachigen Raum in fast jeder Geldbörse. Banken und Sparkassen in Deutschland geben die Debitkarte Girocard heraus, die an das Girokonto gebunden ist. Jeder Gastronom sollte die Girocard akzeptieren, denn wenn die Rechnung mal höher ausfällt, zückt der Gast sie zuerst. Die Girocard ist hierzulande die meistverbreitete Geldkarte. Ergänzend gehören die internationalen Debitkarten in jedes Zahlungsportfolio: Maestro von Mastercard und Visa Electron der Marke Visa.
Längst nicht mehr nur für internationale Kundschaft: die Kreditkarte
International gesehen ist die Kreditkarte das beliebteste Zahlungsmittel. Inzwischen steigen auch in Europa die Umsätze, die über Kreditkarten abgewickelt werden. Im Unterschied zur Debitkarte belasten Ausgaben das Kundenkonto hier in der Regel erst später. Die wichtigsten Marken sind Mastercard und Visa. Firmen und Geschäftsreisende bevorzugen oft Karten von American Express. Gäste aus Asien nutzen vornehmlich die japanische JCB und die chinesische UnionPay. Gastronomiebetriebe sollten ihre Kreditkartenakzeptanz also nach ihrer Gästestruktur ausrichten.
Schnell und bequem – kontaktlos eben!
PIN oder Unterschrift? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab – vor allem vom Rechnungsbetrag und der eingesetzten Karte. Gibt der Kunde am Kartenlesegerät seine Geheimzahl ein, hat der Gastronom eine direkte Zahlungsgarantie – es findet automatisch eine Überprüfung des Kundenkontos statt. Dazu muss aber eine Online-Verbindung bestehen.
Die Zahlung per Unterschrift funktioniert dagegen auch offline. Damit gibt der Gast seine Einwilligung für ein elektronisches Lastschriftverfahren, erteilt also eine Einzugsermächtigung über den offenen Betrag. Eine Vorabüberprüfung des Kundenkontos findet dann nicht statt. Die Zahlung ist so für den Gastronom etwas günstiger, aber auch weniger sicher.
Es geht auch ganz ohne: Bei Beträgen bis zu 25 Euro müssen Gäste ihre Debit- oder Kreditkarte durch NFC-Technologie nur noch vor das Kartenlesegerät halten. Near Field Communication ermöglicht kontaktloses Bezahlen – bequem und vor allem schnell, optimal bei viel Laufkundschaft und hoher Kundenfrequenz. Alles, was der Gastronom dazu braucht, ist ein NFC-fähiges Terminal.
Mobile Payment
Wer kontaktlose Kartenzahlung akzeptiert, ist bereits heute für Zahlungen per Smartphone gerüstet – der nächste Schritt in einem zunehmend bargeldlosen Alltag. Schließlich nutzen die meisten sogenannten Mobile Wallets wie Apple Pay oder Samsung Pay NFC für die Datenübertragung. Im Hintergrund läuft dann die Kreditkartentransaktion. Wichtig für Gastronomen mit Kunden aus Asien: Mobile Payment ist in dieser Region deutlich weiter verbreitet als in Europa. Besonders beliebt ist Alipay, mit 450 Millionen aktiven Nutzern die weltweit größte Payment- und Lifestyle-Plattform aus China. Zahlungen mit dieser App basieren auf QR-Codes. Hierfür haben Anbieter, wie beispielsweise Concardis eine Softwarelösung entwickelt, die die Akzeptanz einfach über gängige Terminals ermöglicht. Das lohnt sich insbesondere in Tourismuszentren, denn die Nutzer der App sehen auf dem Smartphone, welche Geschäfte in ihrer Umgebung Alipay-Zahlungen akzeptieren und werden so regelrecht zum Laden gelotst.
„Kunden erwarten heute, schnell und kontaktlos bezahlen zu können – egal ob mobil per Smartphone, mit Kredit- oder Debitkarte. Das gehört immer selbstverständlicher zu einem guten Service und Kundenerlebnis. Darauf müssen sich Gastronomen einstellen und die entsprechenden Paymentlösungen für ihre Kunden anbieten“, erklärt Marcus W. Mosen, CEO von Concardis und Jurymitglied des Gastro-Gründerpreises. (MJ)