„Weile mit Eule“: Die skurrilen Streichelcafés von Tokio
Ein spaßiges Selfie mit einer echten Würgeschlange? Gemeinsam dinieren mit zotteligen Vierbeinern und kunterbuntem Federvieh? Oder doch lieber ein gepflegtes Tässchen Espresso mit seinem besten Freund, dem Langohr-Igel? All dies stellt zumindest in Tokio keine seltsame Wunschvorstellung mehr dar, sondern ist dort im Begriff, zum megapopulären Trend zu werden. Denn im Land der aufgehenden Sonne sprießen derzeitig jede Menge exotischer Streichelcafés aus dem Boden, in denen sich die Gäste nicht nur mit Speis und Trank die Zeit vertreiben, sondern auch mit lebenden Tieren posieren können. Das Angebot reicht hierbei von Hunde- und Katzencafés über heimelige Hasenkneipen bis hin zu höchst außergewöhnlichen Igel- und Schlangenrestaurants.
Hogwarts lässt grüßen…
Kenner der Szene begründen den absonderlichen Boom nicht nur mit dem Reiz des Kuriosen, sondern führen vielmehr gesellschaftspsychologische Ursachen an: Laut den Forschern würden die Japaner auf eine solche Weise Trost nach beruflichen Niederlagen und Entspannung nach einem stressigen Arbeitsalltag suchen. Doch dies kann nur die halbe Wahrheit sein, denn auch ausländische Touristen sind in den neuen Streichelcafés immer öfters anzutreffen. Wo sonst kann man auch schon ein Selfie mit einer waschechten Eule machen? Genau dies ist nämlich im japanischen Café „Hoot Hoot“ möglich, welches von Motohiro Mizuhara betrieben wird. Der findige Gastronom hat nicht weniger als sieben zahme Nachtvögel im Repertoire, die von seinen Gästen bei einer Tasse Kaffee aus nächster Nähe bestaunt – und natürlich auch gestreichelt werden können. Harry Potter würde das sicherlich zauberhaft finden… (dpa/TH)