Nachhaltigkeitsprojekt

Warum eine Reederei 572 Bordgerichte überarbeitet hat

Eine Köchin im Vordergrund, ein Kreuzfahrtschiff im Hintergrund
Durch die Umstellung des Lebensmittelkonzeptes konnte innerhalb eines Jahres auf der Costa Diadema die Menge der verbrauchten Nahrungsmittel bereits um 50 Prozent vermindert werden. (© picture alliance/KEYSTONE/Drobot Dean/Fotolia/Montage:TH)
Die Ozeanriesen der Reederei Costa Crociere verschenken Lebensmittelreste, entwickelten hunderte neue Frischegerichte – und setzen damit ganz neue Maßstäbe im Kampf für die Nachhaltigkeit auf den Weltmeeren.
Dienstag, 02.04.2019, 12:13 Uhr, Autor: Thomas Hack

Die ganze Kreuzfahrtbranche ist von Umweltsünden und Lebensmittelverschwendung geprägt. Die ganze Kreuzfahrtbranche? In einer kleinen schwimmenden Stadt namens Costa Diadema regt sich Widerstand, denn es ist einer jener Ozeanriesen, die eine neue Ära im Kampf um nachhaltige Gastronomiekonzepte auf den Weltmeeren eingeläutet haben. Einem Bericht des Onlineportals zeit.de zufolge hat die italienische Reederei Costa Crociere, die wie Aida Cruises zur Costa Group gehört, eine Vorreiterrolle in diesem Bereich eingenommen und ganz neue Konzepte für sinnvollen Lebensmitteleinsatz und Verwertung von Speiseresten auf ihren Schiffen entwickelt – so etwa werden übrig gebliebene Lebensmittelreste mittels einer eigens entwickelten Logistikkette direkt an Bedürftige ausgegeben.

Frische Zutaten statt Tiefkühlware
„Wir müssen respektvoll damit umgehen. Jedes Gramm, das wir wegwerfen, könnte jemand anders noch essen“, lässt Stefano Fontanesi, Chef der Costa-Gastronomie dem Bericht zufolge dazu verlauten. Eine größere Nachhaltigkeit in den Restaurants soll darüber hinaus gewährleistet werden, indem man dort auf frische Zutaten statt Tiefkühlware setze – was unter anderem die Überarbeitung von 572 Bordgerichten auf den Schiffen der Costa-Flotte erfordert hätte. Zutatenreste würden hingegen in der Schiffsküche per Hand sortiert und von einem digitalen System erfasst werden. Innerhalb eines knappen Jahres hätte auf der Costa Diadema die Menge der verbrauchten Nahrungsmittel bereits um 50 Prozent vermindert werden können, erläuterte Stefano weiter. Bleiben dennoch Lebensmittel übrig, würden diese in den angelaufenen Häfen gespendet werden. Durch ein ausgeklügeltes System würde dabei nicht einmal die Kühlkette unterbrochen werden.

Reduzierung von langen Transportwegen und des CO2-Fußabdrucks
Dieses innovative Gastro-Konzept der Costa-Reederei hat sich mittlerweile bis nach Deutschland herumgesprochen, denn gegenüber zeit.de kommentierte Alexis Papathanassis, Professor für Kreuzfahrt und maritimen Tourismus an der Hochschule Bremerhaven: „Es ist eine gute Idee, vermehrt lokale Produkte auf Kreuzfahrtschiffen einzusetzen. Dadurch werden lange Transportwege vermieden und auch der CO2-Fußabdruck reduziert.“ (zeit.de/TH)

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