Frühstück bei Tiffany: Der neue Umsatzbringer in New Yorks Gastro
Nicht nur die Bronx ist ein hartes Pflaster. Auch New Yorks Gastronomie sieht seine Schützlinge kommen und gehen – täglich. Kathrin Werner von der Süddeutschen berichtet, dass von 1.000 neuen Restaurants pro Jahr, 80 Prozent wieder dicht machen müssen. Scheitern gehört aber zum ökonomischen Selbstbild des US-amerikanischen Proletariats und Unternehmertums. Wer im „Big Apple“ zwischen Hudson River und Long Island eine steile Karriere als Gastronom hinlegen will, muss sich mit den höchsten Mieten, einer brutalen Konkurrenz und gnadenlosen Gästen auseinandersetzen. Der Ökonom Tyler Cowen bringt die Grundproblematik der US-Gastro-Szene im Interview mit der Süddeutschen auf den Punkt: „Es ist schwer, eine Sphäre im amerikanischen Leben zu finden, wo die Auswahl und die Qualität sich so sehr verbessert hat wie beim Essen.“
Gegessen wird im Restaurant
Die Amis gehen deshalb unglaublich gerne auswärts essen. Kochen ist nicht nur in der hektischen Gesellschaft der Melting Pots wie New York City ein Zeitplan-sprengendes Steinzeit-Ritual. Wie das Landwirtschaftsministerium der USA mitteilt, gaben die US-Amerikaner 2016 zum ersten Mal mehr Geld in Restaurants aus als im Einzelhandel. Gastronomen könnten sich die Hände reiben – könnten, denn es sei „das schlechteste für Restaurants seit der Rezenssion“, wie das „QSR Magazine“ schrieb. Als die beiden entscheidenden Gründe nannte das Branchenblatt den exorbitanten Mietspiegel und das Überangebot an Gastro-Betrieben in New York City.
New Yorker wollen vor allem Frühstücken
Ernährungsforscher sind sich seit langem darüber einig, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit am Tag ist. Das sehen die New Yorker Verbraucher wohl genauso und die Gastronomie zieht ihren Profit daraus. Die Gewinnspanne ist beim Frühstück höher als beim Lunch oder Dinner am Abend. Der Gastro-Markt zwischen Haferbrei und Frühstücksspeck boomt in NYC. Im Interview mit der Süddeutschen erklärt ein Kellner: „Die Leute essen zwei Eier, ein bisschen Bacon und trinken drei Gläser Sekt mit O-Saft. Und dann zahlen sie 50 Dollar plus Trinkgeld. Super für uns.“ (Sueddeutsche.de / FL)