Frauensache

Australisches Café mit „Männer-Steuer“ schließt

zwei Frauen trinken Kaffee
Im australischen Café „Handsome Her“ wurden Frauen bevorzugt behandelt (Foto: © Fotolia/sebra)
Das „Handsome Her“ in Melbourne beendet seinen Betrieb Ende April. Grund sind die zahlreichen Anfeindungen aufgrund des kontrovers diskutierten Konzepts.
Freitag, 26.04.2019, 09:24 Uhr, Autor:Kristina Presser

Am Ende waren die verbalen Attacken, Kritiken und Anfeindungen zu viel: Das Café „Handsome Her“ im australischen Melbourne schließt Ende April 2019 nach nur knapp zwei Jahren seinen Betrieb. Während dieser Zeit wurde das außergewöhnliche Konzept des Lokals (auch international) immer wieder heiß diskutiert. Männliche Gäste sollten nämlich eine Woche im Monat 18 Prozent des eigentlichen Preises mehr bezahlen.

Auf der Café-eigenen Facebookseite verkündeten die Besitzerinnen um Gründerin Alexandra O’Brien: „Wir waren nur ein kleiner Laden an der Sydney Road, in dem versucht wurde, ein wenig Platz zu schaffen, um Frauen und den Anliegen von Frauen Vorrang zu geben.“ Und weiter: „Aber plötzlich waren wir der Boxsack, auf den Melbourne und das Internet einprügelten.“

Motivation: geschlechtsspezifische Gehälterunterschiede
Wie der Name des veganen Cafés vermuten lässt – übersetzt in etwa „Hübsche Sie“ –  lag der Fokus auf weiblichen Gästen. Der 18-prozentige Aufschlag begründeten die Café-Betreiberinnen damit, dass Männer in Australien noch immer mehr verdienen als Frauen – einer Studie zufolge 18 Prozent. Das zusätzlich eingenommene Geld war für Frauenprojekte gedacht. Und: Die zusätzliche Zahlung war freiwillig. Andernfalls hätte das „Handsome Her“ nämlich mit einer Beschwerde rechnen müssen, da die australischen Gesetze zum Schutz vor Diskriminierung streng formuliert sind.

Auf ihrer Facebookseite beschreiben sie sich „Community based restaurant focussing on social responsibility, community development and environmental justice. All vegan all the time.“ („Gemeinschaftsrestaurant mit den Schwerpunkten soziale Verantwortung, Gemeindeentwicklung und Umweltgerechtigkeit. Alles vegan, die ganze Zeit“). Zum Abschluss steigt eine große Party. (dpa/KP)

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