Wie kleine Hotels gegen große Player bestehen können
Die Hotellerie war in den letzten Jahrzehnten von einem konstanten Strukturwandel geprägt. Privat geführte, kleinere Häuser wurden durch produktivere, große Betriebe ausgetauscht. Vor allem die Kettenhotellerie hat seit Ende der 90er Jahre eine rasante Entwicklung hinter sich. Privathotels und Pensionen stehen Markenbetrieben gegenüber, deren Anzahl der betriebenen Hotels sich in den letzten 25 Jahren um ein Vielfaches erhöht hat. „Umso wichtiger ist es, sich als eigentümer- oder pächtergeführtes Haus aus der breiten Masse hervorzuheben und mit Innovationen, Qualität sowie individuellen Service zu punkten“, erläutert Hansjörg Kofler, Geschäftsführer des Hoteleinrichters furniRENT die Wettbewerbssituation.
Persönlichkeit siegt
Ein wichtiger Wettbewerbsvorteil gegenüber der Marken- oder Kettenhotellerie ist die persönliche Ansprache. Der Eigentümer und seine Familie gewinnen alleine schon durch ihre Präsenz. Stammkunden und deren Wünsche sind bekannt und werden ohne Nachfragen erfüllt. Auf die Gäste zugeschnürte Angebotspakete können ganz individuell zusammengestellt werden und sind preislich trotzdem attraktiv. Der Direktkontakt bei Fragen und Problemen und die kurzen und schnellen Entscheidungswege und Hierarchien prägen zusätzlich die besondere und familiäre Atmosphäre. Dieser persönliche Kontakt schafft auch Vertrauen und lässt den Gast gerne wiederkommen. Aufgrund der familiären Firmenstrukturen wachsen die Mitarbeiter zu einem engen Team zusammen und helfen sich gegenseitig. Dies fördert die Mitarbeiterbindung. Wer sich in seinem Arbeitsumfeld wohl und anerkannt fühlt, wechselt seltener den Job.
Nischen finden
Umso kleiner ein Haus, umso einfacher kann es sich auf Veränderungen im Markt einstellen. So ist eine mögliche Methode, sich aus der Masse herauszuheben, eine bestimmte Kundengruppe anzusprechen. Diese Teilmärkte sind für große Hotels meist nicht attraktiv genug, weil sie zu geringe Umsätze bringen. Je nach Lage und Ausstattung könnte sich ein Haus zum Beispiel auf Radtouristen, Familien mit kleinen Kindern, Veganer, Frauen, etc. spezialisieren und sowohl ihre Ausstattung und Einrichtung, ihr Ambiente sowie das Angebot gezielt auf diese Zielgruppe abstimmen. „Speziell beim Design der Hotelausstattung können zielgruppenorientierte Konzepte erstellt und auf den jeweiligen Gast des Hauses angepasst werden. Dies ist ein klarer Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz“, ergänzt Kofler das Nischenkonzept. Nicht zuletzt sorgen auch die überschaubaren Zimmerkontingente für mehr Ruhe und Erholung in den kleinen Häusern.
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