Wie Hotels mit modernen Personalzimmern Fachkräfte binden
Blickt man auf die aktuelle Arbeitslosenstatistik, so müsste die Hotellerie bei der Personalsuche eigentlich aus dem Vollen schöpfen können. Denn im August 2020 waren im Bereich „Beherbergung und Gastronomie“ alleine in Österreich etwa insgesamt über 45.000 Personen und damit um satte 61 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres arbeitslos gemeldet. Doch so einfach ist es für viele Hoteliers in der Praxis nicht. Weil der Qualitätsanspruch der Gäste stetig steigt, stehen Hotels im Wettbewerb um jene Arbeitskräfte, die als besonders begehrt – weil höher qualifiziert – gelten. Dazu kommt, dass die Mitarbeiter in der Hotellerie oft eine hohe örtliche Flexibilität an den Tag legen müssen. Sie sind dort gefragt, wo es Arbeit gibt. Deshalb den eigenen Lebensmittelpunkt zu verlagern, ist aber längst nicht jedermanns Sache.
Komfort als Motivationsfaktor
Möchte ein Hotel nun neues Personal gewinnen oder – was oft noch schwieriger ist – bewährte Fachkräfte langfristig halten, spielt die Unterbringung eine wichtige Rolle. „Besonders gefragt sind Mitarbeiterzimmer und Personalhäuser in der Ferienhotellerie, doch auch in der Stadthotellerie ist das Thema aktuell, gerade in wohlhabenden Gegenden“, erklärt Hansjörg Kofler, Geschäftsführer des Hoteleinrichtungsspezialisten furniRENT und verweist darauf, dass die Art der Unterbringung ein wichtiger Baustein der Mitarbeiterbindung ist. Wer hier investiert und seinem Team eine modernen, komfortable Wohnmöglichkeit mit Wohlfühlambiente bietet, kann sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren. Veraltete, schäbige Zimmer haben jedenfalls ausgedient.
Tipps für die Unterbringung
Doch welcher Standard ist angemessen? „Je größer desto besser“ soll ein Personalzimmer sein, sagt furniRENT-Chef Kofler, „aber im Schnitt zwischen 20 und 25 Quadratmeter. Denn bei dieser Größe kann der Mitarbeiter alles unterbringen, was er benötigt.“ Die Einrichtung soll jener eines kleinen Apartments gleichen, damit sich die Angestellten wie zu Hause fühlen, und auch eine Kochnische beinhalten. Ebenfalls wichtig ist ein eigenes Badezimmer. „Die Zimmer sollen ein Rückzugsort für die Angestellten sein, wobei es gilt, eine robuste, funktionale Einrichtung mit modularen Möbelsystemen zu wählen“, so Kofler. Bestenfalls steht jedem Angestellten ein eigenes Zimmer zur Verfügung – das stellt sicher, dass sich die Person wirklich zurückziehen und zur Ruhe kommen kann und ist darüber hinaus in Zeiten von Corona auch ein zusätzlicher Hygienefaktor. Manche Betriebe, vor allem in der 4- und 5-Stern-Hotellerie, gehen noch einen Schritt weiter und stellen ihren Mitarbeitern auch Annehmlichkeiten wie einen Whirlpool oder einen Fitnessraum zur gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung. Je höher der Standard, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Mitarbeiter für ihre Unterbringung in Form von Miete auch selbst aufkommen. Denn Kost und Logis sind heute nicht mehr automatisch Gehaltsbestandteil, hier kam es zu einem Paradigmenwechsel. „Oft sind Hoteliers bei Fragen der Mitarbeiterunterbringung überfordert. Angestellte müssen zeitgemäß untergebracht und Zimmer sowie Mitarbeiterhäuser regelmäßig modernisiert werden“, sagt Kofler.