Per Auto aufs Hotelzimmer
Das b’mine hotel am Frankfurter Flughafen im Stadtteil Gateway Gardens hat für seine Gäste ein besonderes Angebot parat. Über einen speziellen Aufzug können die Besucher mit ihrem Auto direkt vor das Hotelzimmer auf die dazugehörige Terrasse fahren. „Die Idee ist, dass ich mein Auto direkt bei mir habe“, sagt Hotelmanager Andreas Spitzner. Das Konzept gebe es bereits in Berlin in einem Wohnhaus, es sei nun auf ein Hotel übertragen worden.
Die Resonanz sei groß, denn so ein Zimmer biete gleich mehrere Vorteile. Da sei zum einen das Sicherheitsthema: Der Autoliebhaber hat sein Fahrzeug durch die große Glasscheibe seines Hotelzimmers stets im Blick. Zum anderen müsse schweres Gepäck nicht durch das ganze Haus geschleppt werden, sagt Andreas Spitzner. „Und wenn ich als Gast keinen Kontakt mit anderen Menschen haben will, muss ich weder an die Rezeption noch durch das Hotel laufen.“ So könne man über die App des Hotels einchecken und bekomme seine Zugangsdaten für den Lift direkt auf das Smartphone geschickt. Dieser halte dann nur an der eigenen Loggia des Zimmers.
Ist das noch zeitgemäß?
Aber ist so ein Hotel in Zeiten der Verkehrswende überhaupt noch zeitgemäß? „Ich vergleiche die Autos immer gerne mit den Pferden. Die waren ja ursprünglich ein Massentransportmittel und als sie langsam abgeschafft wurden, begann die Liebhaberei“, sagt Mobilitätsexperte Andreas Knie vom Berliner Wissenschaftszentrum für Sozialforschung. Für „Autoküsser“ seien solche baulichen Aktivitäten sehr passend. Zwar würde die Zahl der Pkws in Deutschland immer noch ansteigen, aber dennoch sieht Andreas Knie für sie langfristig keine große Zukunft. „Für die Autos, wie wir sie heute kennen, läuft der Abspann.“
Hotelmanager Andreas Spitzner sagt dagegen: „Ich denke, dass im Zeitalter der Mobilität das Auto nicht ganz wegzudenken ist.“ Selbstverständlich brauche es moderne und nachhaltige Konzepte. In seinem Haus in unmittelbarer Nähe des Frankfurter Flughafens haben von den insgesamt 241 Hotelzimmern 40 einen sogenannten Car-Loft. Sie alle seien mit einer E-Ladestation ausgestattet. „Bei unseren Car-Lofts sind alle Autos willkommen“, sagt der Hoteldirektor. Vom Tesla mit Flügeltüren bis zum Polo sei schon in den ersten Wochen alles dabei gewesen. Das Konzept scheint anzukommen. So ist geplant, noch dieses Jahr in Düsseldorf ein zweites Haus mit Car-Lofts zu eröffnen.
(dpa/b’mine hotels/SAKL)