Mini-Hotelzimmer werden immer beliebter
Aus dem Bett fallen ist in diesem Gästehaus praktisch unmöglich: mit 1,20 Meter ist das komplette Zimmer genauso breit wie die Schlafstätte im „Millennials Shibuya“, einem Kapselhotel in der japanischen Hauptstadt Tokio. Den Mangel an Freiraum, eigenem Bad oder Fenster macht das neueste „Luxus-Kapselhotel“ Tokios seit kurzem einfach mit Freigetränken wett. So bietet das Hotel seinen Gästen abends eine Stunde lang gratis Bier, was bei Bierpreisen von umgerechnet 6 Euro pro Glas in den umliegenden Cafés für viele Übernachtungsgäste ein beliebtes Angebot darstellt. Gratis-Kaffee gibt es im Millennials sogar rund um die Uhr.
Preisbewusste Reisende in Japan steigen immer öfter in solchen Kapselhotels ab. Wie der Name schon vermuten lässt, übernachten die Gäste in fensterlosen Kapseln, doch bieten solche Hotels oftmals moderne Gemeinschaftsräume, Klimaanlagen oder Restaurants in den nicht bewohnbaren Stockwerken an. Die ersten Kapselhotels öffneten vor allem in der Nähe von Bars und Bahnhöfen und wurden von Angestellten oder Geschäftsleuten genutzt, die den letzten Zug nach Hause verpasst hatten. Diese Hotels sind weit weniger schick als die Luxuskapseln, die vor allem auf ausländische Gäste abzielen, die diese „schräge Japan-Erfahrung“ auch einmal selbst machen wollen, wie Millennials Shibuya auf seiner Internetseite schreibt. Mit Preisen ab etwa 55 Euro pro Kapsel und Nacht kostet der extra Komfort auch deutlich mehr als andere Kapselhotels. (dpa/TH)