Leicht verdientes Geld? Die eigene Wohnung auf Airbnb
Viele Urlauber haben schon einmal in einer Ferienwohnung oder einem privaten Apartment, gebucht über den Vermittler Airbnb, übernachtet. Doch andersherum seine eigenen vier Wände für Reisende zur Verfügung stellen – warum nicht auch das? Die Vermietung kann die Urlaubskasse für die nächste eigene Reise auffüllen, zum Beispiel wenn ein Zimmer leer steht, weil die Kinder aus dem Haus sind oder man selbst gerade unterwegs ist. Die Gäste sollten sich im eigenen Zuhause wohlfühlen, um entsprechend positiv zu bewerten.
Die richtigen Gäste ansprechen
„Man muss nicht den Hotelier spielen, sollte aber offen die Standards kommunizieren“, empfiehlt Agnes Jarosch, Leiterin des Deutschen Knigge-Rats. Wichtige Fragen sind: Wie groß ist das Zimmer, wie ist es eingerichtet, gibt es Handtücher und Bettwäsche? Das sollte aus dem Inserat klar hervorgehen. „Dann passt die Erwartungshaltung.“
Für Till Zieger, der seit 2010 mit seiner Frau einen Teil ihrer Wohnung über Airbnb vermietet, lautet das Zauberwort: Matching. „Damit der Gast weiß, was ihn erwartet, muss ich als Gastgeber mein Inserat entsprechend gestalten und so beschreiben, dass sich die richtigen Gäste, also die, die auch zur Unterkunft passen, angesprochen fühlen“, erklärt Zieger.
Standards beachten
Ein paar grundlegende Dinge sollte jedes Airbnb-Angebot beinhalten. „Im Badezimmer sollte der Gast einen Föhn vorfinden und Flüssigseife. Shampoo hingegen ist optional“, sagt Zieger. Auch Handtücher sollten bereit liegen. Weil Urlauber oft viele kleine Geräte dabeihaben, legt Zieger ihnen eine Steckdosenleiste bereit. „Wir bieten auch ein USB-Ladegerät und einen internationalen Reiseadapter an.“ Außerdem wichtig: Ablageflächen. Selbst wenn die Gäste nur wenige Tage zu Besuch sind, sollten sie nicht aus dem Koffer leben müssen.
„Man sollte so wenig wie möglich persönliche Gegenstände vorfinden, die einem das Gefühl vermitteln, vom Gastgeber erdrückt zu werden, obwohl er gar nicht da ist“, erklärt Zieger weiter. Eine gewisse persönliche Note beim Einrichtungsstil sei durchaus erwünscht, sagt Gersdorf. „Während man Familienfotos oder Kuscheltiere wegräumen sollte, wird eine saisonale und regionale Dekoration von vielen positiv hervorgehoben.“
Mit Details zu guten Bewertungen
In der Summe seien es die vielen Kleinigkeiten, die das Wohlbefinden steigern. Gersdorf zählt auf: Hat der Gastgeber noch einmal gut gelüftet? Läuft die Heizung bereits bei der Ankunft? Sind die Betten schon bezogen? Ist ausreichend Toilettenpapier vorhanden? Gibt es genügend Gewürze in der Küche? Liegen ein paar Spiele für Kinder aus? Steht ein Wassernapf für den Hund bereit?
Positive Details bleiben in Erinnerung und führen zu positiven Bewertungen und Weiterempfehlungen der Gäste. Diese sind der Schlüssel für den Erfolg auf Airbnb.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Gibt es einen Vermieter, muss dieser informiert werden. So schreibt es Paragraph 540 im BGB vor. Ohne eine ausdrückliche Genehmigung für eine einzelne oder mehrere kurzfristige Untervermietungen droht Ärger. Ein Vermieter, der im Dunkeln gelassen wird, darf dem Mieter sogar fristlos kündigen, wenn eine vorherige Abmahnung nicht befolgt worden ist.
Und selbst wenn der Vermieter der Untervermietung zustimmt, muss auf jeden Fall geprüft werden, ob für den Wohnort ein sogenanntes Zweckentfremdungsverbot gilt. Ist dies der Fall, muss die zuständige Behörde eine Erlaubnis erteilen. Wird das missachtet, drohen Bußgelder. Außerdem müssen die Einnahmen aus der Vermietung in der Anlage V der Steuererklärung angegeben werden. (dpa-tmn/MJ)