Picasso, Dalí, Monet: In diesen Hotels wohnten die großen Künstler
Claude Monet bevorzugte das „Savoy“ in London, William Turner das „Daniele“ in Venedig und Salvador Dalí das „St. Regis“ in New York. Travelcircus stellt fünf Luxushotels in Europa vor, die für große Künstler ein Quell der Inspiration und Rückzugsort gewesen sind. Noch heute erzählen diese noblen Adressen die Geschichte ihrer exzentrischen Gäste.
The St. Regis / New York
Der spanische Künstler Salvador Dalí, einer der prägendsten Maler des Surrealismus, suchte über 40 Jahre lang das Luxushotel „The St. Regis“ in New York auf. Wie historische Quellen berichten, soll der exzentrische Künstler aus allen Begebenheiten seines Aufenthaltes eine große Szene gemacht haben. Das Personal und die anwesenden Gäste im „St. Regis“ staunten nicht schlecht, als Dalí in einem goldenen Mantel aus toten Bienen die „King Cole Bar“ betrat – im Schlepptau: seine Gattin Gala und ein Haustier, das Ozelot „Babu“ aus der Gattung der Leoparden.
Der extrovertierte Genie hatte einen besonderen Auftrag für die Hotel-Mitarbeiter: Sie sollten Fliegen und Käfer für seine Wildkatze fangen.
Auch der Pop-Art-Künstler Andy Warhol wohnte oft im St. Regis. Hollywood nutzte das New Yorker Luxushotel als Kulisse u. a. für die Kino-Blockbuter „Der Teufel trägt Prada“ und „Der Pate“.
2. The Savoy / London
Dieses Hotel gilt als eines der besten in der Finanzmetropole London: „The Savoy“. Der französische Maler Claude Monet schätzte das Luxushotel an der Themse sehr. Vor allem die frühmorgendlichen Nebelschwaden dienten dem Vertreter der Impressionismus als künstlerische Inspiration. So besuchte Monet das „Savoy“ gerne im Herbst, als er auf 100 Leinwänden die verschiedenen Wetterlagen und Tageszeiten an der Themse festhielt.
Nicht nur Claude Monet war ein treuer Gast des Londoner Luxushotels. Die Maler Oskar Kokoschka, Andy Warhol, der Dichter Oscar Wilde und Schriftsteller Mark Twain nächtigten auch im Hotel an der Themse. Marlene Dietrich und Sophia Loren genossen die „American Bar“ oder die stilechten Art-déco-Zimmer.
3) Hotel de Russie / Rom
Während des 1. Weltkrieges wohnte Pablo Picasso in der „ewigen Stadt“. Er nächtigte im legendären „Hotel de Russie“. Drei Monate suchte er im Luxushotel Zuflucht vor dem europäischen Kriegstreiben. Filmemacher Jean Cocteau war ein guter Freund Picassos und ebenfalls im „Hotel de Russie“ untergebracht. Dort trafen beide auch den russischen Künstler-Magnaten Serge Diaghilev.
Rom lockt seit jeher Künstler und Kreative an. Auch Picasso genoss das Dolce Vita in der italienischen Hauptstadt, die ihm im Jahr 1917 als Zufluchtsort vor den Wirren des Ersten Weltkriegs diente. Drei Monate verbrachte er im legendären Hotel de Russie, wo er unter anderem mit seinem Freund und Filmemacher Jean Cocteau seine Zeit verbrachte und den russischen Künstler-Patron Serge Diaghilev kennenlernte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Gebäudekomplex an der Piazza del Popolo mit Büros ausgestattet. Heute ist das Hotel de Russie wieder eine absolute Top-Adresse in der europäischen Hotellerie. Wer in der 80 Quadratmeter „Picasso Suite“ schlafen will, muss rund 2.600 Euro pro Nacht hinlegen.
4) Hotel Danieli / Venedig
Die Lagunenstadt Venedig hat viele gute und sehr gute Hotels. Aber das „Hotel Danieli gilt als eines der besten. Venedig ist seit Jahrhunderten eine perfekte Inspirationsquelle für künstlerische Genies. Ihre Architektur und die morbide Atmosphäre dienten auch Thomas Mann und seinem Novelle „Der Tod in Venedig“ als Handlungsort. In Venedigs „Hotel Danieli“ schuf der Maler William Turner seine bekanntesten Werke. Goethe, Wagner, Charles dickens und Peggy Guggenheim setzten ihre Füße auch auf die Treppen des venezianischen Palastes. Im Zentrum der Lagunenstadt entstanden viele Filmszenen aus dem Streifen „The Tourist“ mit Angelina Jolie und Johnny Depp. Die „Dogen Suite“ gilt mit ihren Möbeln aus dem 18. Jahrhundert als die edelste Suite im Hotel Danieli.
5) Baur au Lac / Zürich
Das „Bar au Lac“ ist eine echte Schönheit der internationalen Hotellerie. Gäste zeigen sich vom Art-déco-Stil, den pompösen Kronleuchtern und dem mondänen Kuppeldach des Züricher Hotels beeindruckt. Vor 175 Jahren gründete der Schweizer Johannes Baur das Haus am Zürichsee. Das Baur au Lac entwickelte sich zu einem Fünf-Sterne-Hotel der Extraklasse. Hier aß Kaiserin Sissi, der französische-russische Maler Marc Chagall skizzierte im Hotel die Zeichnungen für seine berühmten Glasfenster des Fraunmünsters. Bertha Suttner soll im „Baur au Lac“ Alfred Nobel davon überzeugt haben, den Friedensnobelpreis ins Leben zu rufen. Richard Wagner führte im Züricher Hotel den ersten Akt seiner Wallküre auf. Franz Liszt begleitete das Stück am Klavier.
(Travelcircus / Travel4news.at / FL)