Immer mehr Wirte schlagen zurück
Obwohl die Gastronomie bereits seit Jahren mit vielen schwierigen Umständen zu kämpfen hat, tragen zusätzlich auch immer häufiger die Gäste dazu bei, dass den Wirten wichtige Umsätze durch die Lappen gehen. Die sogenannten „No Shows“ beschreiben das Phänomen, dass Gäste in einem Restaurant eine Reservierung tätigen, diese aber dann nicht wahrnehmen, eine telefonische Absage gibt es oft nicht. Der Wirt wird den Tisch kurzfristig nicht mehr los, wodurch ihm wertvoller Umsatz entgeht.
Gebühren, Vorkasse, Verträge
Immer mehr Gastronomen in Deutschland gehen daher dazu über eine Gebühr für Reservierungen zu verlangen. Die BILD-Zeitung hat mit zahlreichen Wirten und Gastronomen gesprochen. Demnach nutzen mittlerweile einige Restaurants die Möglichkeit von Vorkasse und Verträgen. „Wir hatten mal eine 60-köpfige Taufgesellschaft, die einfach nicht erschienen ist. Das hat uns 4000, 5000 Euro gekostet“, wird Kerstin Rapp-Schwan von den „Schwan“-Restaurants in Düsseldorf auf bild.de zitiert. Um derartigen Katastrophen vorzubeugen, ist Rapp-Schwan dazu übergegangen, bei größeren Reservierungen die Hälfte des vereinbarten Mindestumsatzes als Anzahlung zu verlangen. Auch für den Valentinstag überlege sie Reservierungen nur gegen Vorkasse anzunehmen, da im vergangenen Jahr ganze 20 Prozent der reservierten Plätze leer blieben – ohne Absage.
Teilweise gäbe es Gäste, die für einen Abend in einer Vielzahl von Restaurants reservieren, um sich dann schließlich spontan entscheiden zu können, je nachdem worauf sie gerade am meisten Appetit haben. Der Dehoga in Nordrhein-Westfalen weiß um die Problematik. „Viele Restaurants berichten uns, dass Gäste oft erst in letzter Minute Tische absagen. Wenn überhaupt. Die Gastronomen rechnen aber mit den Gästen“, sagt Sprecher Thorsten Hellwig auf bild.de
Durch dieses Verhalten ist es nur die logische Konsequenz, dass Gastronomen beginnen sich abzusichern. In anderen Ländern wie beispielsweise Frankreich oder den USA sei es sogar üblich, dass beim Fernbleiben der Gäste, das Essen dennoch über die hinterlegte Kreditkarte abgerechnet würde. (bild.de/MJ)