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Gemeinschaftsverpflegung in Senioren- und Pflegeeinrichtungen

Senioren unterhalten sich am Tisch
Klüh übernimmt ab sofort die Bewohnerverpflegung von drei Seniorenwohnheimen in Sachsen. (Foto: © Monkey Business/stock.adobe.com)
30 Prozent der rund 2,5 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden vollstationär in Pflegeeinrichtungen betreut. Dies bedeutet eine gewaltige Herausforderung für die Gemeinschaftsverpflegung.
Freitag, 21.04.2017, 10:47 Uhr, Autor: Markus Jergler

Schon allein die riesige Menge an Senioren und pflegebedürftigen Menschen ist eine enorme Herausforderung für Gemeinschaftsverpfleger. Die eigentliche Schwierigkeit jedoch liegt in der enormen Vielfalt der Rahmenbedingungen und den zahlreichen Ansprüchen der betreuten Menschen. Mobile und gesunde Rentner, verschiedene Pflegestufen, besondere Bedürfnisse durch unterschiedliche Krankheiten sowie individuelle Essvorlieben müssen berücksichtigt werden. Die Gemeinschaftsverpflegung in derartigen Einrichtungen trägt einen wichtigen Teil zur Pflege und Gesundheit der Bewohner bei.

Doch nicht nur die Ernährung und kulinarische Verpflegung der Senioren und Pflegebedürftigen ist Aufgabe von Gemeinschaftsverpflegern. Diese erfüllen auch eine wichtige soziale und kulturelle Funktion, nicht zuletzt weil die durchschnittliche Lebenserwartung der Deutschen mittlerweile 100 Lebensjahre beträgt. Für Gemeinschaftsverpfleger wird es künftig also immer mehr zu tun geben. Die Gemeinschaftsverpflegung im Seniorenbereich bietet zahlreiche verschiedene Berufe. Um sich auf diesem anspruchsvollen Feld zu behaupten sind verschiedene Faktoren wichtig.

Ausrüstung – Erfahrung – Fachwissen
Ohne eine professionelle und hochwertige Ausstattung geht nichts. Schließlich müssen Tag für Tag Hunderte Mahlzeiten für die verschiedensten Ansprüche auf den Punkt genau zubereitet werden. Angefangen bei geeigneten Küchenutensilien wie Messern und Werkzeug über flexible und multifunktionale Servierwagen bis hin zu langlebiger und robuster Küchentechnik muss die Gemeinschaftsverpflegung heute höheren Ansprüchen denn je gerecht werden.

Große Menschengruppen oder Einrichtungen zu verpflegen ist etwas völlig anderes als der Betrieb in einem Restaurant. Auch hier ist Planung und vor allem Erfahrung das A und O. Jeden Tag kann es zu neuen und unvorhergesehenen Zwischenfällen kommen, die die Arbeitsabläufe verzögern. Ohne eine gewisse Routine kann es schnell zu Fehlern kommen. Diese haben im schlimmste Fall erhebliche Verzögerungen oder gar Ausfälle zur Folge. Daher ist es wichtig bei der Gemeinschaftsverpflegung immer mit erfahrenen Fachkräften zusammenzuarbeiten. Denn diese sind ebenfalls mit allen wichtigen Vorgängen und Bedingungen abseits der reinen gastronomischen Tätigkeit vertraut. Fachwissen in den Bereichen Einkauf, Planung, Betriebswirtschaft, Ernährung und Gesundheit ist ein absolutes Muss bei der Gemeinschaftsverpflegung im Seniorenbereich. Der Ordner „Senioren in der Gemeinschaftsverpflegung“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) in Kooperation mit dem aid infodienst e. V. liefert Hilfestellungen zu diesen und vielen anderen Aspekten.

Fest steht, die Gemeinschaftsverpflegung ist ein extrem anspruchsvolles und facettenreiches Berufsfeld – besonders bei der Arbeit im Seniorenbereich. Schulen, Krankenhäuser oder Berufskantinen besitzen wiederum andere Eigenheiten und Schwerpunkte. (MJ)

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