Erfolgreiche Aktion gegen missbräuchliche Schweiz-Zuschläge
Viele Importprodukte, wie Werkzeuge, Geräte, Maschinen und Kleider, kosten in der Schweiz viel mehr als im Ausland. „Die Preisunterschiede sind nur in geringem Maß auf die höheren Schweizer Lohn-, Infrastruktur- oder Mietkosten zurückzuführen. Ausländische Lieferanten nutzen ihre Marktmacht aus. Sie halten die Preise in der Schweiz künstlich hoch und schöpfen die Kaufkraft gezielt ab“, ist man bei den Interessensverbänden Gastrosuisse und Hotelleriesuisse überzeugt. Maßnahmen gegen missbräuchliche Schweiz-Zuschläge sind im Parlament verschiedentlich gescheitert. Erst kürzlich hat die Wirtschaftskommission des Ständerats die Behandlung einer entsprechenden parlamentarischen Initiative auf die lange Bank geschoben.
Knapp 108.000 Unterschriften
Die beiden Branchenverbände haben sich daher in der Initiative „Stop der Hochpreisinsel – für faire Preise“ engagiert, die nicht zuletzt auch der Schweizer Gastronomie und Hotellerie helfen kommen soll. Die Unterschriftensammlung wurde am 20. September 2016 gestartet. Am 12. Dezember 2017 wurden 107.908 beglaubigte Unterschriften bei der Bundeskanzlei eingereicht.
Schweizer KMU sind dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt. Sie sind auf gleich lange Spieße wie die im Ausland produzierenden Konkurrenten angewiesen. Auch die Konsumenten müssen oft ungerechtfertigt überhöhte Preise bezahlen, wenn Sie beispielsweise Waren im Inland oder Produkte online bestellen (Stichwort Geoblocking). KMU und Konsumenten sollen Waren im Ausland diskriminierungsfrei beschaffen dürfen. Missbräuchliche „Schweiz-Zuschläge“ müssen verschwinden, damit die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Unternehmen und die Kaufkraft der Konsumenten steigen. Die Fair-Preis-Initiative will diese Problematik an der Wurzel packen. (CK)